Verbraucherinfos

Aktuelle Warnmeldungen zu Lebensmittelprodukten, die aus Gründen der

Gesundheitsgefährdung aus dem Handel bzw. beim Verbraucher zurückgerufen

werden unter folgendem Link:

 

https://www.lebensmittelwarnung.de/bvl-lmw-de/liste/lebensmittel/deutschlandweit/10/0

 

 

„Der Weg zur Gesundheit führt nicht durch die Apotheke,

sondern durch die Küche."

 

Gesund essen und geniessen nach Feierabend

 

Ausprobieren, wie gesunde Ernährung schmeckt

 

Eine bewusste Ernährung und mehr Bewegung helfen dabei, den Anforderungen des Berufsalltags besser standhalten zu können. In diesem Kurs erfahren Sie, wie dies durch gute Planung, richtiges Einkaufen und clevere Vorratshaltung gelingt.

So können Sie auch bei wenig Zeit nach Feierabend leckere und gesunde Gerichte auf den Tisch bringen. Gemeinsam werden Rezepte ausprobiert, die einfach und schnell zubereitet sind und lecker schmecken.

 

Nutzen Sie die Zeit!

 

2 Einheiten, jeweils 3 Stunden. Teilnahme ab 16 Jahren. Maximal 5 Teilnehmer.

 

Kosten pro Teilnehmer 230.- €  incl. Lebensmittel + Getränke

 

Termine:  Mittwoch, den 14.05.25 + 21.05.25 von 17:00 - 20:00 Uhr

                Mittwoch, den 15.10.25 + 22.10.25 von 17:00 - 20:00 Uhr

 

Ort: Lehrküche - Brunnenstraße 11 in Hundsangen

 

Habe ich Ihr Interesse geweckt ?

 

Bitte um frühzeitige Anmeldung unter 06435 - 548503 oder 

per E Mail info@mh-ernaehrungsberatung.de

Einkaufstraining im Supermarkt 

 

Was esse ich hier eigentlich ?

 

Wie erkenne ich gute Lebensmittel ?

 

Wie kaufe ich Klimafreundlich ein ?

 

Aufklärung - Wissensvermittlung - Sensibilisierung

 

Habe ich ihr Interesse geweckt?                                                                                                              

Ich freue mich auf Ihren Anruf.  06435 - 548503

 

Zu gut für die Tonne!-Bundespreis

 

Nominierte für 2021 bekannt gegeben

Logo Zu gut für die Tonne!Die Nominierten für den diesjährigen Zu gut für die Tonne! - Bundespreis stehen fest. Aus 160 Einreichungen hat die achtköpfige Jury 16 Projekte als Finalisten ausgewählt. Mit der Auszeichnung würdigt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft kreative „Lebensmittelretter“, die mit innovativen Projekten und großem Engagement dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Der Preis wird in den Kategorien Landwirtschaft & Produktion, Handel, Gastronomie, Gesellschaft & Bildung sowie in der Kategorie Digitalisierung verliehen. Zudem werden drei Förderpreise im Gesamtwert von 15.000 Euro vergeben. Die Gewinner werden am 20. Mai 2021 durch Bundesministerin Julia Klöckner ausgezeichnet.

 

Weitere Informationen:

www.zugutfuerdietonne.de/der-bundespreis/2021/die-nominierten/

 

Quelle: bzfe / 17.03.21

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

 

2. Nationales Dialogforum zu bisherigen Aktivitäten

Fast 13 Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland jedes Jahr in der Primärproduktion, Verarbeitung, Groß- und Einzelhandel, Außer-Haus-Verpflegung und in Privathaushalten weggeworfen. Ein großer Teil davon wäre vermeidbar.

Lebensmittelabfälle fallen in allen Sektoren der Lebensmittelversorgungskette an. In der Primärproduktion liegt der Anteil der weggeworfenen Lebensmittel bei 12 Prozent (1,4 Mio. Tonnen, bei der Verarbeitung fallen 18 Prozent (2,2 Mio. Tonnen) an. Im Handel entstehen vier Prozent (0,5 Mio. Tonnen) der Lebensmittelabfälle. Bei der Außer-Haus-Verpflegung fallen 14 Prozent (1,7 Mio. Tonnen) der Abfälle an. Der Großteil der Lebensmittelabfälle entsteht mit 52 Prozent (6,1 Mio. Tonnen) in privaten Haushalten – jeder Verbraucher wirft demnach etwa 75 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg.

Mit der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft 2019 einen gesamtgesellschaftlichen Prozess angestoßen, um wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung zu entwickeln und umzusetzen. Ziel ist es, die Lebensmittelverschwendung auf Handels- und Verbraucherebene zu halbieren und die Lebensmittelabfälle bei der Nachernte, in der Produktion und bei der Lieferung zu verringern.

Beim 2. Nationalen Dialogforum wurden über bisherige Erfolge informiert:

In den Modellbetrieben der Außer-Haus-Verpflegung konnten im Schnitt 25 Prozent der Lebensmittelabfälle eingespart werden. 21 Unternehmen des Groß- und Einzelhandels haben sich zu verbindlichen Maßnahmen verpflichtet – unter anderem dazu, Daten im eigenen Unternehmen zu erfassen und mit mindestens einer sozialen Einrichtung zu kooperieren. Die Datenlage zur Lebensmittelverschwendung im Einzelhandel wurde deutlich verbessert. Das ist wichtig zu wissen, um mit konkreten Maßnahmen ansetzen zu können.

Mehr Infos zu den Ergebnissen des Nationalen Dialogforums finden Sie hier: https://www.lebensmittelwertschaetzen.de/strategie/nationales-dialogforum/

 

Quelle: bzfe / 17.03.21

ETEPETETE -
Die Bio-Kiste mit krummem Gemüse und Obst 

 

Ein erheblicher Teil einer Ernte bleibt ausschließlich aufgrund seines Aussehens auf dem Feld liegen, wird vernichtet oder zur Energiegewinnung zweckentfremdet.

Das Startup etepetete hat zusammen mit einem Netzwerk an Bio-Bauern ein Auffangbecken für extravagant aussehendes Obst und Gemüse geschaffen. Dieses schickt etepetete als Bio-Kiste versandkostenfrei frisch vom Feld bis an die Haustür.

Hier geht’s zum Shop von etepetete

Quelle: food-monitor / 11.12.20

Startschuss für den NUTRI-SCORE in Deutschland

Nationale Regelungen schaffen Klarheit für die Verwendung.

In Deutschland ist es ab November 2020 möglich, den Nutri-Score, eine vereinfachte, farblich unterlegte Darstellung der Nährwertqualität von Lebensmitteln zusätzlich auf dem Etikett abzubilden. Der Bundesrat hat am 9. Oktober 2020 einer Verordnung der Bundesregierung zugestimmt, die Lebensmittelunternehmen künftig die rechtssichere Verwendung des Nutri-Score ermöglicht. Auf diese Weise ist der Weg dafür geebnet, dass das freiwillige Logo künftig auf immer mehr Lebensmitteletiketten zu finden sein wird. Der Sinn und Zweck dahinter: Der Nutri-Score ermöglicht Verbrauchern einen Nährwertvergleich auf einen Blick und dient als schnelle Entscheidungshilfe beim Einkauf.

Welcher Fruchtjoghurt hat im Vergleich den günstigeren Nährwert? Verbessern Trockenfrüchte im Müsli dessen Nährwertqualität? Für solche Produktvergleiche innerhalb einer Lebensmittelkategorie liefert der Nutri-Score leicht verständliche Antworten in fünf Stufen: Ist ein Lebensmittel reich an günstigen Nährwerteigenschaften erhält es ein grün unterlegtes A – den positivsten Nutri-Score. Eine mittlere Nährwertqualität zeigt ein gelb unterlegtes C an. Das Schlusslicht der Bewertung bildet ein rot unterlegtes E für Lebensmittel, die den vergleichsweise ungünstigsten Nährwert aufweisen und sparsam verzehrt werden sollten.

Der Nutri-Score ergänzt die Nährwerttabelle, die für nahezu alle verpackten Lebensmittel nach der EU-Lebensmittel-Informationsverordnung vorgeschrieben ist. Lebensmittel, die keine Nähwerttabelle tragen müssen – etwa Äpfel in Fertigpackungen oder Unverpacktes beim Bäcker oder auf dem Wochenmarkt – dürfen den Nutri-Score auch tragen. Allerdings nur, wenn sie auf freiwilliger Basis mit einer Nährwerttabelle ausgestattet sind. Auch in der Werbung, etwa im Onlinehandel, darf der Nutri-Score genutzt werden – jedoch nur für Lebensmittel, die das Logo tatsächlich auch auf dem Etikett tragen.

Platziert werden muss der Nutri-Score auf der Produktvorderseite im unteren Drittel der Packung. Das bestimmt die neue nationale Regelung mit Verweis auf die im europäischen Markenrecht verankerten Nutzungsbedingungen des Logos. Diese bestimmen eine weitere wichtige Regel für jedes Unternehmen, das den Nutri-Score nutzen will – egal, ob in Deutschland, Frankreich oder anderswo: Wer den Nutri-Score für eine seiner Produktmarken nutzt, muss nach einer Übergangsphase alle Produkte dieser Marke damit kennzeichnen – egal, wie das Nährwerturteil ausfällt. Es dürfen nicht allein diejenigen Produkte einer Marke gekennzeichnet werden, deren Nährwertzusammensetzung ohnehin günstig ist.

Einkaufen mit dem Nutri-Score: schneller Nährwertvergleich ohne viel Kopfarbeit

Viele Menschen haben den Vorsatz, Lebensmittel bewusster und ausgewogener einzukaufen. Nur: Wer nimmt sich denn wirklich die dafür nötige Zeit? Rund die Hälfte der Verbraucher wendet gerade nicht einmal eine Sekunde für eine Kaufentscheidung innerhalb eines Sortiments auf. Zu wenig, um Nährwerttabellen zu studieren. Dieses Dilemma kann der Nutri-Score lösen. Die fünfstufige Skala mit der in Ampelfarben unterlegten Buchstabenfolge von A bis E ermöglicht einen Nährwertvergleich auf die Schnelle: Ein grün unterlegtes A steht für den günstigsten Gesamtnährwert. Sparsam verzehrt werden sollten Lebensmittel mit einem rot unterlegten E.

Ein unverarbeitetes Seelachs-Filet beispielsweise erhält ein grün unterlegtes A. Beim panierten Filet kann die Bewertung auf ein hellgrün unterlegtes B rücken, je nachdem wie die Panade zusammengesetzt ist. Ist deren Salzgehalt vergleichsweise gering, kann aber das Produkt die A-Wertung trotz Panade behalten. Das ist jedoch längst nicht bei jedem Produkt jeder Marke der Fall. Der Nutri-Score ermöglicht einen schnellen Nährwertvergleich zwischen verschiedenen Produkten, die das Label tragen. Was der Nutri-Score allerdings nicht abbilden kann: Eine zusätzliche Fettaufnahme des Fisch-Produktes bei der Zubereitung. Das hat allein der Verbraucher in der Hand.

Detailinformationen zu Nährwerten, etwa zum Energie- oder Fettgehalt liefert der Nutri-Score ebenfalls nicht. Wozu auch, schließlich ergänzt der Nutri-Score die Nährwerttabelle auf dem Etikett. Dort stehen die genauen Informationen zum Energie- und Fettgehalt und fünf weiteren Nährstoffgehalten. Weitere Informationen zur Nährwertqualität eines Lebensmittels bietet außerdem die Zutatenliste. Gerade bei Getränken lohnt sich der Blick ins vergleichsweise Kleingedruckte. So besticht nämlich manch ein Erfrischungsgetränk auf den ersten Blick mit einer grün unterlegten B-Wertung und erst die Zutatenliste offenbart, dass es anstelle von Zucker Süßungsmittel enthält. Ein Tausch, der vielleicht nicht allen Menschen schmeckt.

Quelle: BZfE / 22.10.20

Mitmachen bei „Deutschland rettet Lebensmittel“?

Aktionswoche von Zu gut für die Tonne!

 

Vom 22. bis 29. September 2020 findet die erste bundesweite Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel!“ statt. Mit verschiedenen Vor-Ort-Aktionen und digitalen Formaten werben die Teilnehmenden für mehr Lebensmittelwertschätzung. Engagierte Privatpersonen, Unternehmen sowie Vereine und Verbände aus ganz Deutschland können ihren eigenen kreativen Beitrag einbringen.

Informationen zum Mitmachen und Einreichen von Ideen gibt es hier: https://www.zugutfuerdietonne.de/ueber-uns/aktionswoche Der gemeinsame Hashtag lautet #deutschlandrettetlebensmittel.

 

Quelle: bzfe / 29.07.20

CORONA-Ausbruch in Schlachthöfen:

"Das ist das traurige Resultat eines kranken Systems."

Zu den hohen Infektionszahlen bei Beschäftigten mehrerer deutscher Schlacht- und Zerlegebetriebe erklärte Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG):

„Die in der Schlachtindustrie über Werkverträge mit oft dubiosen Subunternehmen beschäftigten Menschen werden seit vielen Jahren rücksichtslos ausgenutzt. Die Arbeitgeber lagern nicht nur die Arbeit, sondern auch jede Verantwortung bequem an Subunternehmen aus.

Das System ist krank: Werkverträge für die Kernaufgabe eines Unternehmens zu vergeben, muss verboten werden. Ein Schlachthofbetreiber sollte das Schlachten nicht an billige Fremdfirmen auslagern dürfen. Die Corona-Fälle sind trauriges Resultat des extremen Preisdrucks beim Fleisch. Diese Krise macht deutlich, wie überfällig es ist, auf Stopp zu drücken und den ruinösen Preiskampf beim Fleisch zu beenden.

Ich hoffe, Politik und Behörden nehmen diese schlimme Krise endlich zum Anlass, konsequent gegenzusteuern und die Beschäftigten vor Ausbeutung zu schützen. Dazu gehören auch flächendeckende Kontrollen und Regeln für die Unterkünfte der Beschäftigten.“

Pressekontakt:
Jonas Bohl
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
Hauptverwaltung / Referat Kommunikation
Haubachstraße 76, 22765 Hamburg
Tel.: +49 40 380 13-106
Fax: +49 40 380 13-220
jonas.bohl@ngg.net

Quelle: NGG / 11.05.20

 

Wegen CORONA-KRISE:
Lebensmittelüberwachung in Deutschland massiv eingeschränkt

Ernährungsministerin Julia Klöckner wirbt für weniger Kontrollen in den Betrieben.

Die Lebensmittelkontrollen in Deutschland sind infolge der Corona-Krise massiv eingeschränkt. Nach Informationen der Verbraucherorganisation foodwatch haben die zuständigen Behörden ihre regelmäßigen Routinekontrollen in Unternehmen ebenso wie geplante Probenanalysen größtenteils ausgesetzt. Weil Personal ausfällt oder zum Beispiel in den Gesundheitsämtern aushilft und die Laborkapazitäten für Corona-Analysen benötigt werden, finden derzeit fast nur noch anlass- und verdachtsbezogene Prüfungen statt. Zahlreiche Hygienekontrollen und Untersuchungen etwa der Keimbelastung von Lebensmitteln fallen dagegen weg.

Statt ein Konzept zur Beseitigung der Engpässe anzustoßen, hat Bundesernährungsministerin Julia Klöckner den Verzicht auf Kontrollen selbst vorgeschlagen – nicht jedoch zur Entlastung der Behörden, sondern der Lebensmittelbranche. Das geht aus einem Schreiben Julia Klöckners an Kanzleramtschef Helge Braun vom 27. März hervor, das foodwatch an diesem Mittwoch veröffentlichte. Darin bittet die Ministerin das Kanzleramt um Unterstützung gegenüber der Europäischen Kommission für den Vorschlag einer „Reduzierung der vorgeschrieben [sic] Mindestkontrolldichte von vor Ort-Kontrollen durch Agrar- und Veterinärbehörden“. Sie argumentiert, dass solches „Verwaltungshandeln“ in der „systemrelevanten“ Land- und Ernährungswirtschaft zu Verzögerungen in Produktion und Logistik führen könne. Allerdings hatte die Ministerin öffentlich stets betont, dass die Lebensmittelversorgung gesichert sei.

foodwatch forderte Bundes- und Landesregierungen auf, ein Konzept vorzulegen, wie Betriebskontrollen und Laboranalysen von Lebensmitteln schnellstmöglich wieder hochgefahren werden können, um die Bevölkerung vor zusätzlichen Gesundheitsgefahren zu schützen. „Nicht nur die Lebensmittelwirtschaft, sondern auch wirksame Lebensmittelkontrollen sind systemrelevant. Gerade jetzt muss die Einhaltung von Hygienestandards durchgesetzt werden, damit zusätzlich zu Corona keine lebensmittelbedingten Gesundheitsgefahren hinzukommen. Das ist keine überflüssige Bürokratie, sondern effektiver Gesundheitsschutz“, sagte Martin Rücker, Geschäftsführer von foodwatch. Natürlich müsse der Bekämpfung der Corona-Pandemie Priorität eingeräumt werden. Massive Einschränkungen bei der Lebensmittelüberwachung könnten jedoch nur für äußerst kurze Zeit hingenommen werden. Auf keinen Fall dürfe die Krise als Vorwand dienen, die Kontrollen dauerhaft zu reduzieren und bereits vor Corona bestehende Mängel zu rechtfertigen.

foodwatch verwies darauf, dass die jetzige Situation auch darauf zurückzuführen sei, dass kaum eine der fast 400 deutschen Kontrollbehörden über ausreichend Personal verfüge und die Länder in den vergangenen Jahren vielerorts Laborkapazitäten ab- statt aufgebaut hätten. „Länder und Kommunen haben die Lebensmittelüberwachung lange Zeit heruntergewirtschaftet. Das rächt sich jetzt“, so Martin Rücker. foodwatch forderte von Bundesländern und kommunalen Behörden ein Umdenken sowie eine umfassende Transparenz darüber, welche Einschränkungen es bei den Kontrollen gibt und wann die Kontrollziele wieder erfüllt werden können.

Nach Informationen der Verbraucherorganisation können viele Behörden derzeit nur noch auf einen konkreten Verdacht hin Kontrollen durchführen oder Proben nehmen. Aus Sicht von foodwatch sind jedoch die regelmäßigen Routinekontrollen in den Betrieben ebenso wie die Analyse von Stichproben unerlässlich, um Lebensmittelsicherheit durchzusetzen. Oft würde erst dadurch zum Beispiel eine Keimbelastung von Lebensmitteln bekannt. Dass es sich dabei nicht um ein Luxusproblem handelt, belegt die Zahl der Infektionen mit typischen Keimen, die über Lebensmittel übertragen werden. So gebe es jährlich rund 60-70.000 gemeldete Erkrankungen durch Campylobacter, etwa 15.000 durch Salmonellen und etwa 300 bis 600 durch Listerien.

Quellen:

Quelle: foodwatch / 11.05.20

CO2- Fussabdruck:
Fleischessen und das Klima - eine Abrechnung

 

Online-Rechner zeigt Auswirkungen auf.

Problematische Tierhaltung, Ressourcenverbrauch und exzessive Antibiotika-Behandlungen – es gibt viele Gründe, um sich vegetarisch zu ernähren. Und trotzdem verzehrt der Durchschnittsdeutsche weiterhin 60 Kilogramm Fleisch pro Jahr. Das Thema scheint zu abstrakt zu sein, als dass Verbraucher die Auswirkungen mit dem eigenen Fleischkonsum in Verbindung bringen. Ein Online-Tool will Abhilfe schaffen. Fleischesser können sich anzeigen lassen wie viele Tiere für den persönlichen Fleischkonsum geschlachtet werden mussten und wie viel Antibiotika und Ressourcen für die Zucht eingesetzt wurden. Vegetarier und Flexitarier können ausrechnen, wie viele Tierleben gerettet wurden und wie sehr die Umwelt entlastet wurde.

Unter https://www.blitzrechner.de/fleisch kann berechnet werden, wie viel Futtermittel, Antibiotika und Tierleben für den eigenen Fleischkonsum notwendig sind. Standardwerte wie der durchschnittliche Fleischkonsum sind bereits vorausgefüllt, können aber einfach auf das eigene Essverhalten angepasst werden. So erhält jeder Verbraucher sein ganz persönliches Ergebnis. Zudem kann simuliert werden wie viele Ressourcen eingespart werden, wenn ein Teil der Fleischmahlzeiten durch eine vegetarische Alternative ersetzt wird.

„Diskussionen zwischen Vegetariern und eingefleischten Fleischessern werden häufig sehr emotional geführt. Die Argumente sind meist stark von den eigenen Wertvorstellungen geprägt und wenn überhaupt wird mit sehr allgemeinen Zahlen argumentiert. Zwar weiß jeder, dass für die Fleischproduktion Tiere gezüchtet und geschlachtet werden. Aber dem Stück Fleisch in der Pfanne sieht man die Auswirkungen auf die Umwelt nicht an. Der Fleischrechner lässt den Ressourceneinsatz und die negativen Folgen für die Umwelt greifbar werden.“, so Tim Lilling, Projektleiter von blitzrechner.de

In Literatur, Studien und Informationsangeboten wie dem Fleischatlas finden sich häufig nur allgemeine Durchschnittswerte. Der Fleischrechner hingegen liefert jedem sein persönliches Ergebnis. Ziel des Rechners ist es aber nicht, Verbraucher zu der einen oder anderen Ernährungsweise zu bekehren, sondern das eigene Handeln transparent zu machen. Verbraucher können dabei verschiedene Szenarien durchspielen: Was passiert, wenn ich mich weiter ernähre wie bisher? Wie viele Tiere können weiterleben, wenn jede zweite Mahlzeit fleischfrei ist? Wie wirkt sich das auf die Umwelt aus?

Über blitzrechner.de

www.blitzrechner.de ist Deutschlands größtes Rechenportal rund um Verbraucherthemen und liefert Antworten auf typische Alltagsfragen. Wie viel Strom verbraucht mein Laptop? Wie berechnet man die Mehrwertsteuer? Wie werden Schuhgrößen oder Hosengrößen in internationale Maße umgerechnet? Und wie funktioniert eigentlich nochmal Prozentrechnung?

Über 200 kostenfreie Online-Rechner liefern schnell die richtige Lösung. Hintergrundinformationen, Infografiken und Statements von Experten runden das Angebot ab. Die Nutzung der Plattform ist kostenfrei. Blitzrechner.de wird unter anderem finanziert vom Berliner „Freundeskreis für Mathematik“. Sitz von blitzrechner.de ist Berlin. Weitere Informationen unter https://www.blitzrechner.de/

Pressekontakt:
Tim Lilling
Geiserichstrasse 5, 12105 Berlin
Telefon: +49 30 – 41 72 52 78

Quelle: www.blitzrechner.de / 17.04.20

Welcher Fisch kann noch auf den Tisch?
Verbraucherzentralen veröffentlichen Fischratgeber 

Fisch ist Teil einer gesunden Ernährung und liefert wichtige Fette und Mineralstoffe. Doch Wildfisch und Meeresfrüchte werden immer knapper: Überfischung und schädliche Fangmethoden lassen die globalen Fischbestände stetig schrumpfen, bedrohen den Fortbestand ganzer Arten und schädigen die Meeresumwelt schwer. Aber welcher Fisch darf noch auf den Tisch, fragen sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher. Antwort gibt der neue Fischratgeber der Verbraucherzentralen Berlin und Hamburg.

Der Fisch-Ratgeber der Verbraucherzentralen ist ein ausklappbares Booklet im Hosentaschenformat, das beim Einkauf von nachhaltig gefangenem Fisch helfen soll. Es wurde gemeinsam mit einem Experten für nachhaltige Fischereiprodukte1 entwickelt und zeigt anschaulich, welche Fischarten aus welchen Fanggebieten zurzeit »empfehlenswert«, »bedingt zu empfehlen«, »nicht zu empfehlen« oder »absolut nicht zu empfehlen« sind. Anhand farblich eingeteilter Kategorien bekommen Ratsuchende schnell einen guten Überblick.

Nachhaltige Fischerei ausbauen

„Wer mit gutem Gewissen Fisch essen will, muss heutzutage sehr genau hinschauen“, sagt Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg. Schleppnetze auf dem Meeresboden und Beifang mit zigtausenden Delfinen, Seevögeln, Schildkröten und anderen Meeresbewohnern, die wie Müll entsorgt werden, trüben den Fischgenuss. Nur nachhaltige Fischerei mit verbindlichen Fangquoten und umweltschonenden Fangmethoden würde helfen, die Artenvielfalt im Meer zu schützen und gewährleisten, dass auch künftige Generationen noch Fisch auf dem Speiseplan haben.

„Immer mehr Verbraucher wollen nicht zu Lasten der Umwelt konsumieren. Doch nur ein Bruchteil der Fischereien ist bisher als nachhaltig zertifiziert, und manche Nachhaltigkeitssiegel versprechen mehr als sie tatsächlich halten“, so Schwartau. „Mit unserem Fischratgeber unterstützen wir Verbraucher beim nachhaltigen Fischeinkauf.“

Mehr als ein Viertel der Fischbestände ist überfischt, über die Hälfte bis an die Grenze ausgenutzt und drei Prozent bereits komplett erschöpft. Fisch wird zunehmend in Aquakulturen gezüchtet, doch wird dazu häufig Fischmehl aus Wildfang verfüttert.

Mehr Informationen zum Thema Fischeinkauf und ein PDF des Fisch-Ratgebers sind veröffentlicht auf den Internetseiten der beiden Verbraucherzentralen Berlin und Hamburg:

  • www.vzhh.de/fisch
  • www.vzhh.de/fischratgeber
  • www.verbraucherzentrale-berlin.de/fisch
  • www.verbraucherzentrale-berlin.de/fischratgeber

Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg e.V. / 28.01.2020

 

Greenpeace-Analyse:
Mikroplastik in Meerestieren

Stichproben von Miesmuscheln, Heringen und Austern aus dem Hamburger Fischhandel enthalten Mikroplastik.

Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Süddänischen Universität im Auftrag von Greenpeace (Link:  https://act.gp/2Qpibzu). Greenpeace-Mitarbeiter hatten die Meeresfrüchte und Fische im November gekauft. Sie stammen laut Händlerangaben aus Nord- und Ostsee sowie dem Nordatlantik. Die insgesamt 72 Tiere wurden anschließend im Institut für Biologie der Universität Süddänemark in Odense untersucht.

In sechs von zehn  Austern, in acht von 20 Miesmuscheln und in zwei von drei Heringen wurde Mikroplastik nachgewiesen. In ebenfalls untersuchten, ungepulten Nordseekrabben, Garnelen und Grönland-Shrimps fanden sich keine Mikroplastik-Partikel. “Alles Plastik, das in die Flüsse oder in die Meere gelangt, egal ob aus Kosmetik oder Verpackungen, wird irgendwann zu Mikroplastik und kann dann auf unseren Tellern landen”, sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace.

Mikroplastik weltweites Problem in den Ozeanen

Jährlich landen zwischen fünf und 13 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer – entweder als Mikroplastik-Partikel oder größere Plastikteile. Letztere werden durch den Einfluss von Wind, Wellen und UV-Strahlung zu Mikroplastik zerkleinert. Die Teilchen können von vielen Meeresorganismen nicht von Nahrung unterschieden werden und landen durch direkte Aufnahme oder über die Nahrungskette in Fischen, Muscheln, Garnelen und Krabben. Greenpeace Türkei hat erst kürzlich in einer umfangreichen Studie nachgewiesen, dass sich auch bei Muscheln, Garnelen und Fischen aus dem Mittel- und dem Schwarzen Meer Mikroplastikpartikel nachweisen lassen (den Bericht in türkischer Sprache finden Sie hier: https://act.gp/2rtoppo).

Deutschland ist Spitzenreiter in Sachen Plastikmüll

In Deutschland fallen jährlich über drei Millionen Tonnen Plastik-Verpackungsmüll an. Jeder Deutsche verursacht rund 38 kg Plastikmüll im Jahr, der Durchschnitt in der EU liegt bei 24 kg. Landen Teile des Plastikmülls anschließend in Muscheln und Fischen, können nicht nur die Partikel selbst, sondern auch anhaftende Chemikalien ein Risiko für Meeresorganismen und Menschen darstellen. Die gesundheitlichen Risiken sind derzeit Gegenstand der Forschung.

“Solange es keine eindeutigen Ergebnisse gibt, muss das Vorsorgeprinzip gelten.  Mikroplastik kann man nicht aus den Gewässern entfernen. Es ist höchste Zeit, Produktion und Verbrauch von Plastik drastisch zu reduzieren. Den Anfang muss die Verpackungsindustrie machen”, sagt Santen. “Konzerne machen Profit mit Einwegverpackungen und sind damit für einen Großteil der Meeresverschmutzung verantwortlich”. Greenpeace hatte bereits Anfang 2019 mit Schiffstouren im Pazifik und auf dem Rhein Hersteller von Einwegverpackungen wie Nestlé und Unilever zur Kehrtwende aufgerufen.

Quelle: Greenpeace / 06.01.20

Deutsche Umwelthilfe begrüßt das Verbot von Plastiktüten
als richtigen Schritt zur Abfallvermeidung

Plastiktüten sind verzichtbar, verbrauchen unnötig viel Ressourcen, belasten das Klima und verschmutzen die Umwelt. Pro Jahr werden in Deutschland mehr als zwei Milliarden Einweg-Plastiktüten verbraucht. Millionen Verbraucher zeigen Tag für Tag, dass es auch ohne Einwegtüten geht und nutzen Alternativen wie Mehrweg-Tragetaschen.

Zum am 6.11.2019 vom Bundeskabinett beschlossenen Verbot von Plastiktüten sagt der Leiter Kreislaufwirtschaft der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Thomas Fischer:

„Nachdem das Bundesumweltministerium jahrelang eine Verbotsregelung von Plastiktüten verweigerte und lieber auf industriefreundliche freiwillige Selbstverpflichtungen setzte, freuen wir uns, dass endlich ein Verbot ausgesprochen wurde. Es ist richtig, Plastiktüten zu verbieten. Pro Jahr werden in Deutschland zwei Milliarden Einweg-Plastiktüten verbraucht. In jeder Minute fallen hierzulande 3.700 Einweg-Plastiktüten als Abfall an. Für deren Herstellung werden nicht nur begrenzt vorhandene fossile Ressourcen vergeudet und das Klima belastet, sondern sie werden auch vielfach in der Umwelt entsorgt und verschmutzen diese.

Tag für Tag zeigen Millionen Verbraucher, dass es ohne geht. Deshalb muss endlich Schluss sein mit Einweg-Plastiktüten. Das heute vom Bundeskabinett beschlossene Verbot von Plastiktüten unterstützt die Nutzung von Mehrweg-Tragetaschen und ist ein wichtiger Beitrag zur Abfallvermeidung sowie gegen Müll in der Landschaft. Diese Initiative sollte auch auf andere Bereiche übertragen werden in denen Mehrweg sinnvoller ist als Einweg.“

„Seit vielen Jahren setzen wir uns dafür ein, dass die verzichtbaren und kurzlebigen Einweg-Plastiktüten verboten werden. So haben wir das Greenwashing mit Bio-Plastiktüten aufgedeckt, die in der Gesamtbetrachtung nicht umweltfreundlich sind. Tütenhersteller und das Chemieunternehmen BASF haben die Aufklärungsarbeit der DUH über die verheerenden ökologischen Folgen von Plastiktüten jahrelang bekämpft. Unter anderem wurde die DUH ohne Erfolg mit einer existenzbedrohenden Schadensersatzklage in Millionenhöhe überzogen. Wir begrüßen, dass das Verbot auch für biobasierte und biologisch abbaubare Plastiktüten gilt, die eben nicht gesamtökologisch vorteilhaft sind“, so Fischer weiter.

Quelle: DUH / 09.12.2019

Wasserfußabdruck -  
wie viel Wasser steckt in landwirtschaftlichen Produkten ?
Ohne Wasser gibt es keine Lebensmittel. Wie groß der Bedarf für einzelne Produkte ist, hängt von vielen Faktoren ab – vor allem vom Standort.

123 Liter beziehungsweise eine gefüllte Badewanne Wasser verbraucht jeder von uns in Deutschland täglich – zum Duschen, Kochen oder Trinken. Dieser sogenannte direkte Wasserverbrauch ist aber längst nicht alles.

Tag für Tag kommen nach Angaben des Umweltbundesamts pro Kopf mehr als 3.900 Liter dazu. Diese enorme Menge Wasser verbrauchen wir indirekt durch den Konsum von Gütern aus Industrie und Landwirtschaft. Denn in jedem Produkt steckt sogenanntes virtuelles Wasser, das bei der Produktion verbraucht wurde. Das gilt auch für unsere Lebensmittel.

Wie viel Wasser für die Produktion unserer Nahrung benötigt wird, hat das Water Footprint Network (WFN) untersucht, ein gemeinnütziges internationales Netzwerk, das Akteure aus Forschung, Unternehmen, Politik und Nichtregierungsorganisationen zusammenbringt.  Das Ergebnis fällt von Lebensmittel zu Lebensmittel sehr unterschiedlich aus.

So benötigt man zum Beispiel für die Erzeugung von einem Kilogramm Kartoffeln im weltweiten Durchschnitt etwa 290 Liter Wasser. Um die gleiche Menge Rindfleisch zu erzeugen, wird mehr als die 50-fache Menge verbraucht, nämlich über 15.400 Liter.Für die Erzeugung von einem Kilo Schweinefleisch wird zwar weniger als die Hälfte an Wasser verbraucht, aber immer noch knapp 30-mal mehr als für die Erzeugung eines Kilos Tomaten ...

Quelle: Bundesinformationszentrum Landwirtschaft / 25.11.2019

"Zu-gut-zum-Wegschmeißen" App

Wundertüte gegen Lebensmittelverschwendung

 

Auf der einen Seite werden viele Lebensmittel, die eigentlich noch zu gut zum Vernichten sind, einfach in die „Tonne gekloppt“. Zum anderen gibt es genug Menschen, die sich über ein wenig Ersparnis beim Lebensmitteleinkauf freuen würden – oder die schlicht die Überraschung lieben oder eben alles daran setzen wollen, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Die Idee besticht: Alle drei Aspekte miteinander verquickt und durch eine App alltagstauglich gemacht, ergibt die „Magic Box“. Ein neues Konzept, das laut der niederländischen Universität Wageningen bis zu dreißig Prozent Kostenersparnis beim Einkauf ermöglicht.

Und so geht es: Lebensmittelläden, die bei der Aktion mitmachen, verpacken Brot, Milch und andere Produkte, die spätestens am nächsten Tag verkauft werden müssten, in „Überraschungspakete“ und verschicken diese an die teilnehmenden Verbraucher. 90 Prozent der Lebensmittel aus der „Magic Box“ werden von den Verbrauchern frisch verarbeitet, eingefroren oder mit Freunden und Familie geteilt. Denn für gut ein Drittel der Teilnehmenden des Programms sei die Vermeidung der Verschwendung das Hauptmotiv, so die Wissenschaftler der Universität Wageningen, die den neuen Vermarktungsweg untersuchten.

Die Vermarktung erfolgt über die Anwendung „Too-good-to-go“, also „Zu-gut-zum-Wegschmeißen“. Dahinter steckt eine App, die es Verbrauchern ermöglicht, sich an dem Verteilungssystem per Smartphone oder Tablet zu beteiligen und auch zu bezahlen. Die Lieferung erfolgt dann in unmittelbarer Nähe des Wohnortes. „Too-good-to-go“ habe inzwischen mehr als 17 Millionen Teilnehmer in 13 europäischen Ländern. Teil des Erfolges sei die Kombination aus einfacher Bedienbarkeit der App und zudem ein bisschen Spaß: Ein Spiel lädt die Teilnehmer dazu ein, den Inhalt der Wundertüte vorherzusagen. Je mehr Treffer, desto mehr Punkte.

 

Quelle: bzfe / 14.11.19

Verbraucherzentralen fordern, Missstände in der Lebensmittelüberwachung zu beheben


Lebensmittelskandale: Politische Konsequenzen ziehen.

  • Der Skandal um mit Listerien belasteter Wurst und der Rückruf von verunreinigter Milch zeigen einmal mehr die Probleme in der Lebensmittelüberwachung.
  • Dass weiterhin nicht vollständig geklärt ist, wohin alle Wurst-Chargen geliefert wurden, ist inakzeptabel.
  • Lebensmittelüberwachung muss schlagkräftiger, die Information der Verbraucher schneller werden.

Der aktuelle Skandal um mit Listerien belastete Wurst und der große Rückruf von verunreinigter Milch verunsichern Verbraucherinnen und Verbraucher. Der Wurstskandal zeigt einmal mehr: Die Strukturen der Lebensmittelüberwachung reichen nicht aus, um Missstände in Lebensmittelbetrieben zeitnah zu beheben und die Sicherheit von Verbrauchern zu gewährleisten. Die Verbraucherzentralen und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordern zügig politische Konsequenzen.
„Der aktuelle Wurstskandal legt erneut die Schwachstellen in der Lebensmittelüberwachung offen. Die Aufklärung dauert zu lang, die Informationen sind dürftig. Es darf es kein ,Weiter so‘ geben. Die Verbraucherschutzminister müssen eine außerordentliche Verbraucherschutzministerkonferenz einberufen, um wirksamere Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensmittelüberwachung und der Reaktion im Krisenfall zu beschließen“, fordert Klaus Müller, Vorstand des vbzv.

Insbesondere fordern die Verbraucherzentralen:

  • Die Verantwortung für die Überwachung muss künftig auf Länderebene liegen. Im Krisenfall muss der Bund die Koordinierung und Verantwortung übernehmen. Die kommunale Lebensmittelüberwachung ist bei komplexen Lieferketten nicht mehr zeitgemäß.
  • Die Behörden müssen Rückrufe sofort selbst durchführen können.
  • Betriebe sollten im digitalen Zeitalter jederzeit belegen können, dass sie ihre Lieferkette nachvollziehen können. Lieferketten sollten zudem in einem zentralen, digitalen System auf jeder Stufe abgebildet werden. Die amtliche Überwachung muss jederzeit Zugriff auf dieses System haben.
  • Rückrufe und Information der Verbraucher müssen schneller und umfassender erfolgen.

Quelle: vzbv / 16.10.19

Der NUTRI-SCORE:
neues Modell zur Nährwertkennzeichnung

Nutri-Score

„and the winner is…“ Nutri-Score. Das geht zwar etwas schwer über die Lippen, aber trifft es auf den Punkt. Um was ging es? In Deutschland wurde seit vielen Jahren diskutiert, wie vor allem verarbeitete Lebensmittel gekennzeichnet werden sollten, um die Nährwertqualität besser zu erkennen. Ziel: Es soll einfacher werden, gesünder und ausgewogener zu essen. Alle waren sich immer einig, dass dazu eine ergänzende Kennzeichnung auf die Vorderseite der Packung gehört. Nur das wie und was war schwierig.

Seitdem sich das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft dem Thema angenommen hatte – auch als Auftrag aus dem Koalitionsvertrag – kam Fahrt in die Sache. Verschiedene Modelle wurden diskutiert und wissenschaftlich durchleuchtet und letztlich haben die Verbraucherinnen und Verbraucher entschieden, welches Modell das verständlichste ist. Die Verbraucherforschung mit Fokusgruppendiskussionen und anschließender Repräsentativbefragung mit insgesamt 1.604 Interviews, ergab einen klaren Favoriten Der Nutri-Score, der am 30.9. von Bundesministerin Klöckner vorgestellt wurde. Er zeigt über eine farbige Skala von A bis E (grün bis rot) die Einschätzung zum Nährwert eines Produkts.
Der Nutri-Score basiert auf einem Rechenmodell. Dabei werden ungünstige und positive Nährwerteigenschaften mit Punkten bewertet. Dann wird beides miteinander verrechnet. Heraus kommt ein Gesamtwert, der Nutri-Score. Er wird in Farben und Buchstaben angezeigt. A und Grün für die höchste Qualität. Rot und den Buchstaben E bekommen Produkte mit der niedrigsten Nährwertqualität. Mit dem System kann praktisch jedes verpackte Lebensmittel gekennzeichnet werden, er eignet sich besonders gut um innerhalb einer Produktgruppe zu vergleichen.
Wichtigste Anforderung an eine erweiterte Nährwertkennzeichnung ist, dass sie auf einen Blick zu erfassen ist und eine schnelle Orientierung beim Einkauf bietet. „Ein solches System darf nicht anstrengend sein und muss die Produktauswahl quasi im Vorübergehen positiv beeinflussen“, heißt es in der Studienzusammenfassung. Der Nutri-Score erfüllte viele der Anforderungen, die die Verbraucherinnen und Verbraucher an ein zusätzliches Nährwertkennzeichen formulierten: Er ist auf einen Blick erfassbar, leicht zu verstehen, und nutzt die eingängige, bereits gelernte (und vom Verbraucher erwartete) „Ampelfarbwelt“, beispielsweise aus der Klassifizierung von Elektrogeräten.

Die höchsten Empfehlungswerte erreichte das Modell in zwei besonders relevanten Verbrauchergruppen: bei Personen, die sich selten oder gar nicht mit der Zusammensetzung von Lebensmitteln beschäftigen (67 Prozent) und bei Personen mit Adipositas, Body-Mass-Index (BMI) über 30 (64 Prozent). Ganz neu ist der Nutri-Score übrigens nicht: Die wissenschaftliche Grundlage wurde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Oxford in den Jahren 2004-2005 erarbeitet. Sie entwickelten den so genannten FSA-Score (Food Standards Agency). Er wird in Großbritannien seit 2007 genutzt, um Werbung für in der Optik an Kinder gerichtete Produkte einzuschränken, die wenig empfehlenswert sind. In Frankreich hat das Gesundheitsministerium die Weiterentwicklung des FSA Score angestoßen. Im Jahr 2017 wurde dort der Nutri-Score mit Unterstützung der Regierung auf freiwilliger Basis eingeführt. Auch Belgien, Spanien, Luxemburg und Portugal unterstützen die Einführung des Nutri-Score. Das heißt für Deutschland: Das Rad wird nicht neu erfunden, man kann von anderen lernen und von Erfahrungswerten profitieren.

Ein Allheilsbringer ist der Nutri-Score natürlich nicht als Orientierungshilfe für eine gesundheitsbewusste Ernährung. Aber er hilft dabei, dass die gesündere Wahl bei verarbeiteten Produkten künftig leichter wird.

Quelle: BZfE / 05.10.19

Foodsharing: Der Trend zum Lebensmittel-Retten

 

Der bevorstehende Sommerurlaub, lange Arbeitstage, XXL-Packungen oder Fehlkäufe im Supermarkt – es gibt viele Gründe, warum sich Lebensmittel zu Hause stapeln und wir es nicht immer schaffen, sie rechtzeitig aufzubrauchen. Dabei muss Überschüssiges nicht gleich im Abfall landen. Die Initiative „Zu gut für die Tonne!“ gibt in diesem Monat einen Überblick über die Potentiale der Sharing Economy im Bereich Lebensmittelrettung.

Lebensmittel teilen liegt im Trend: Nach dem Prinzip der sogenannten Sharing Economy – der Ökonomie des Teilens – sind in den letzten Jahren zahlreiche Initiativen entstanden, die darauf ausgelegt sind, Dinge des täglichen Gebrauchs gemeinschaftlich zu nutzen und auf diese Weise Ressourcen zu sparen.

Die Idee ist nicht neu, doch dank digitaler Kanäle und Social Media kann Essen heute effektiver gerettet werden als jemals zuvor – und unkomplizierter. Denn wer im privaten Rahmen Lebensmittel tauscht, muss weniger Vorgaben beachten als beispielsweise Supermärkte oder gemeinnützige Organisationen, die sich bei der Weitergabe an die entsprechenden Leitlinien der Europäischen Union halten müssen. Privates Teilen läuft auf eigene Verantwortung. Dennoch gelten feste Regeln beim Tausch von Lebensmittelresten, die private „Foodsharer“ beachten sollten.

Die Do’s und Don’ts des Teilens

  • Der oberste Grundsatz beim Foodsharing lautet: Es wird nichts geteilt, was man nicht selbst noch essen würde. Äpfel mit Druckstellen oder altbackenes Brot? Grundsätzlich kein Problem, solange es tatsächlich noch genießbar ist.
  • Die eigenen Sinne nutzen! Angebrochene Verpackungen oder Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum dürfen – anders als bei der Tafel und ähnlichen Organisationen – innerhalb des Netzwerks weitergegeben werden. Vorausgesetzt, sie wurden vorab auf Aussehen, Geruch und gegebenenfalls Geschmack kontrolliert.
  • Hygienisch bedenkliche Lebensmittel dürfen nicht geteilt werden. Dazu zählen leicht verderbliche Produkte mit Verbrauchsdatum, Speisen mit rohen Eiern oder solche, die Fleisch oder Fisch enthalten.
  • Und bevor es losgeht: Wer aktiv Lebensmittel retten oder teilen möchte, sollte vorher immer einen Blick in die FAQs der jeweiligen Plattform werfen.

Deutschlandweite Netzwerke zum privaten Foodsharing

Eines der größten Netzwerke zum Retten und kostenlosen Teilen von Lebensmitteln ist die Online-Plattform von Foodsharing e.V. Mitmachen kann jeder. Die Nutzerinnen und Nutzer müssen sich lediglich einmal offiziell registrieren. Dann können sie als sogenannte „Foodsharer“ entweder selbst übriggebliebenes Essen anbieten oder Lebensmittelreste von anderen abholen.

Als „Foodsaver“ können sie zudem Lebensmittel über den eigenen Haushalt hinaus retten. Deutschlandweit engagieren sich derzeit knapp 60.000 Ehrenamtliche für das Netzwerk. Sie holen täglich überschüssige Ware von Partnerbetrieben ab und legen sie anschließend für alle in öffentlich zugänglichen Regalen oder Kühlschränken aus. Eine Übersicht, was wo in der Stadt verfügbar ist, liefert eine Foodsharing-Karte.

Ein ähnliches, aber mobiles Angebot ist UXA. Über die App können private Nutzerinnen und Nutzer Lebensmittel und zubereitete Speisen untereinander tauschen. Auch Foodsharing.de hat kürzlich eine eigene App für Android-Geräte herausgebracht. Diese befindet sich aber noch in der Beta-Phase und wird in ihren Funktionen schrittweise erweitert.

Apps für Restaurant-Reste zum Schnäppchenpreis

Überschüssige Speisen aus der Gastronomie bekommen dank Initiativen wie Too good to go, ResQ-Club und FairMeals eine zweite Chance. Über die jeweilige App können Bäckereien, Cafés, Restaurants, Hotels und Catering-Services ihr Essen vergünstigt unter die Leute bringen. Aber auch Lebensmittelgeschäfte können hier unverkäufliche, aber noch genießbare Ware anbieten. Diese kostet im Schnitt um die Hälfte weniger als regulär und kann vor Ort abgeholt werden. Bei Too good to go beteiligen sich derzeit rund 2.500 Läden in mehr als 300 deutschen Städten. ResQ-Club ist regional für Berlin und Duisburg verfügbar, FairMeals im Raum Leipzig, Halle und Dresden.

Übriggebliebenes aus dem Supermarkt

Um das Retten von Lebensmittelresten aus der Landwirtschaft, der Produktion und dem Großhandel geht es den Macherinnen und Machern von SirPlus. Seit 2017 sammeln sie alles ein, was Organisationen wie die Tafel oder Foodsharing e.V. nicht retten können und bieten es vergünstigt in einem der Berliner Rettermärkte oder im Online-Shop an. In den ersten sechs Geschäftsmonaten konnte SirPlus so nach eigenen Angaben rund 300 Tonnen Lebensmittel retten. Auch andere Supermärkte haben den Trend zum Teilen erkannt – wie zum Beispiel zwei Edeka-Märkte im Landkreis Regensburg und ein AEZ-Markt in Fürstenfeldbruck, die unverkäufliche Waren inzwischen lieber verschenken, anstatt sie in Containern zu entsorgen.

Die Initiative Zu gut für die Tonne!

Jährlich fallen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette rund elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an. 4,4 Millionen davon allein in Privathaushalten. Wie Verbraucherinnen und Verbraucher die Lebensmittelverschwendung reduzieren können, zeigt die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bereits seit 2012.

Mit der in 2019 beschlossenen Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung rückt das BMEL auch Verantwortliche aus Produktion, Handel und Industrie sowie Großverbraucher stärker in den Fokus. Ziel ist es, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung in Deutschland pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Lebensmittelabfälle einschließlich Nachernteverlusten zu verringern. Unter www.zugutfuerdietonne.de finden Interessierte Fakten zur Lebensmittelverschwendung sowie Tipps zur Lebensmittellagerung und Rezepte für beste Reste.

Pressekontakt:
Zu gut für die Tonne!
Eine Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
Telefon: +49 (0)228 996845-7340
kontakt@zugutfuerdietonne.de

Quelle: Zu gut für die Tonne! / 14.09.19

Armee der Heilsbringer:
Das dubiose Geschäft mit Nahrungsergänzungsmittel

 

Das Geschäft boomt: Eine Milliarde Euro geben die Deutschen jedes Jahr für Nahrungsergänzungsmittel aus. Dabei sind sie meist überflüssig, mitunter sogar gefährlich. Eine Recherche von „Report Mainz“.

Eine Armee von Heilsbringern verspricht Hilfe bei Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, erhöhten Cholesterinwerten oder Krebs. Für fast jedes Problem gibt es scheinbar passende und häufig teure Nahrungsergänzungsmittel. Dabei ist die Wirkung oftmals nicht erforscht, es drohen Überdosierungen sowie Neben- und Wechselwirkungen.

Warum schützt die Politik die Verbraucher nicht besser? Der Film von Claudia Butter und Philipp Reichert beleuchtet, wie Gesetzeslücken es ermöglichen, dass sogar gefährliche Nahrungsergänzungsmittel völlig unkontrolliert auf den Markt gelangen. Die Reporter gehen der Frage nach, warum es die Politik seit Jahren versäumt, Verbraucher vor überteuerten und fragwürdigen Produkten zu schützen. Denn für die Überwachung von Nahrungsergänzungsmitteln sind die Landkreise zuständig. Dort stehen überforderte Beamte einem globalen Markt gegenüber, der stetig wächst.

Findige Hersteller und falsche Versprechungen Die Reportage wirft ein Schlaglicht auf findige Hersteller und zeigt, wie sie mit dubiosen Geschäftsstrategien Kasse machen. Sie deckt auf, wie verzweifelte Menschen mit falschen Versprechen gelockt und ihre Ängste ausgenutzt werden. Ein gutes Geschäft, an dem Supermärkte, Drogerien und Apotheken mitverdienen.

Exclusiv im Ersten

„Armee der Heilsbringer: Das dubiose Geschäft mit Nahrungsergänzungsmitteln“: Montag, 9. September 2019, 21:50 Uhr im Ersten. Nach der Ausstrahlung steht der Film in www.ardmediathek.de/ard/

Quelle: SWR – Das Erste, übermittelt durch news aktuell / 05.09.19

Bereits im Kleinkindalter folgen auf Übergewicht
häufig Stoffwechselerkrankungen

 

Es ist keine schöne Botschaft: Sind Kinder erst einmal übergewichtig, dann entwickeln sie in den Folgejahren oft auch metabolische Störungen, wie etwa Bluthochdruck, schlechte Blutfettwerte, und erhöhte Glukose- oder Insulinwerte – Risikofaktoren für Diabetes Typ 2 oder Herzkreislauferkrankungen. Das ist das Ergebnis einer vor Kurzem im Fachmagazin International Journal of Epidemiology veröffentlichten Studie, an der zehn europäische Institutionen unter Federführung des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS beteiligt waren.

Es gibt diese Redensart: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. In der Neurologie wurde sie schon lange widerlegt. Menschen können auch noch spät im Leben Gitarrespielen oder Jonglieren lernen. Beim Stoffwechsel scheint diese Weisheit jedoch leider zu stimmen – zumindest meistens. Ist Hänschen stark übergewichtig, dann wird es Hans vermutlich auch sein. Und er trägt damit oft auch ein deutlich erhöhtes Risiko für weitere teils schwerwiegende Krankheiten mit sich herum. Zu diesem Schluss kommt ein europäisches Studienteam, zu dem Claudia Börnhorst, Maike Wolters, Timm Intemann, Anna Floegel und Wolfgang Ahrens vom BIPS zählen. Es wollte wissen, wie sich der metabolische Status vom Kleinkindalter bis hin in die Jugend entwickelt.

Die Antwort auf diese Frage lieferten Daten, die im Rahmen der europäischen IDEFICS/I.Family-Kohortenstudie erhoben wurden. Bei der vom BIPS geleiteten IDEFICS-Studie wurden mehr als 16.000 Kinder im Alter von 2 bis 9 Jahren in acht europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Estland, Italien, Spanien, Schweden, Ungarn und Zypern) untersucht, um den Einfluss von Ernährung und Lebensstil auf ihre Gesundheit zu erforschen. Im Rahmen der ebenfalls BIPS-geführten Folgestudie I.Family wurde ein großer Teil der Kinder – nun zwischen 7 und 17 Jahre alt – zu einem späteren Zeitpunkt erneut untersucht. Darüber hinaus wurden auch Familienmitglieder befragt.

„Ausgewertet wurden hier Daten von 6.768 Kindern, die über eine 6-Jahres Spanne wiederholt untersucht wurden. Die Erhebungen umfassten neben Fragebögen auch körperliche Untersuchungen sowie die Sammlung von Blut-, Speichel- und Urinproben. Insbesondere Blutparameter sind bei jungen Kindern schwierig zu erheben, was unsere Datenbasis so außergewöhnlich und selten macht. Diese Daten ermöglichten es uns, Veränderungen im metabolischen Status von Kleinkindern bis hin in die Jugend zu analysieren“, so Studienerstautorin Dr. Claudia Börnhorst vom BIPS.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten fünf zentrale Gruppen identifizieren: Die meisten Kinder waren zur Basiserhebung metabolisch gesund (61,5 Prozent), 15,9 Prozent hatten einen erhöhten Taillenumfang und galten somit als abdominell übergewichtig, 9 Prozent wiesen eine Fettstoffwechselstörung auf, 7 Prozent litten unter Bluthochdruck und 6,6 Prozent vereinten mehrere Komponenten des sogenannten Metabolischen Syndroms. Dazu zählen: Adipositas, Bluthochdruck, Lipidstörungen (schlechte Blutfettwerte) und erhöhte Glukose-/Insulinwerte. Sie alle gelten als Anzeichen einer metabolischen Störung. Sobald drei oder gar vier der oben genannten Risikofaktoren vorgegebene Grenzwerte überschreiten, wird von einem Metabolischen Syndrom gesprochen.

„Abdominelles Übergewicht scheint tatsächlich bereits bei Kindern der Startpunkt für weitere metabolische Störungen wie beispielsweise Bluthochdruck oder Lipidstörungen zu sein“, führt Börnhorst weiter aus. Sie fügt an: „Überraschend fanden wir, dass es selbst in dem betrachteten 6-Jahres Zeitraum kaum ein Kind aus der Gruppe mit mehreren Komponenten des Metabolischen Syndroms zurück in den metabolisch gesunden Status schaffte. Dies unterstreicht nochmal, wie wichtig es ist, frühzeitig zu intervenieren. Schon bei ersten Tendenzen in Richtung Übergewicht sollte gegengelenkt werden, damit Kinder erst gar nicht in den kaum reversiblen metabolisch ungesunden Status gelangen.“

Waren Kinder bei der ersten Messung metabolisch gesund, dann blieben sie es mit großer Wahrscheinlichkeit auch bis zur Folgeerhebung (86,6 Prozent). Kinder, die bei der ersten Datenerhebung lediglich als übergewichtig galten, entwickelten in 18,5 Prozent der Fälle mehrere Komponenten des Metabolischen Syndroms. Wiesen Kinder bereits bei der ersten Messung mehrere metabolische Störungen wie Bluthochdruck oder erhöhte Insulinwerte auf, dann behielten sie diese mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch über den gesamten Untersuchungszeitraum bei.

Die Erkenntnisse der Studie zeigen außerdem, wie wichtig es ist, die Probandinnen und Probanden über längere Zeiträume wissenschaftlich zu begleiten. Nur so lassen sich die langfristigen Folgen verschiedener Lebensstile identifizieren. Deshalb plant das Forschungsteam für dieses Jahr eine erneute Befragung der dann 12 bis 22 Jahre alten Studienteilnehmenden.

Quelle: Nils Ehrenberg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS / 19.08.19

IPCC veröffentlicht Sonderbericht über
Klimawandel und Landsysteme (SRCCL)

Der SRCCL wurde am 8. August 2019 auf einer Pressekonferenz in Genf, Schweiz, vorgestellt. Die Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger (Summary for Policymakers, SPM) und den zugrundeliegenden Langbericht finden Sie auf der IPCC-Webseite zum SRCCL. 

Die Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger (SPM) des SRCCL wurde auf der 50. IPCC-Plenarsitzung vom 2. bis 6. August 2019 in Genf, Schweiz, von den 195 Mitgliedsstaaten des IPCC Zeile für Zeile verabschiedet. Der Bericht einschließlich der SPM wurde am 7. August 2019 von den Mitgliedsstaaten angenommen.

Der offizielle deutsche Titel lautet:

„Klimawandel und Landsysteme: Ein IPCC-Sonderbericht über Klimawandel, Desertifikation, Landdegradierung, nachhaltiges Landmanagement, Ernährungssicherheit und Treibhausgasflüsse in terrestrischen Ökosystemen.“

Ausführliche Informationen rund um den SRCCL finden Sie auf dessen Webseite bei IPCC (auf Englisch).

Quelle: German IPCC Coordination Office / 12.08.19

Wie hat sich die Nutztierhaltung in Deutschland verändert?

 

Die Nutztierhaltung hat in Deutschland über die letzten Jahrzehnte einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen. Vor allem die Zahl der Tiere, die durchschnittlich auf einem Betrieb gehalten werden, ist geradezu explodiert.

Das liegt daran, dass die Zahl der Betriebe massiv zurückgegangen ist, gleichzeitig aber – zumindest bei Schweinen und Hühnern – die Zahl der in Deutschland gehaltenen Tiere rasant gestiegen ist.

Hielt ein Betrieb 1958 im Durchschnitt noch sechs Schweine, sind es heute 1.181. Bei Hühnern muss man zeitlich gar nicht so weit zurückgehen: Hier hat sich allein zwischen 2003 und 2016 die Zahl der Tiere pro Betrieb beinahe verdreifacht.

 

Quelle: BZL / 05.08.19

Superfood: "Planet E."
im ZDF über den Hype ums gesunde Essen
 

Chia-Samen, Goji-Beeren und Quinoa als Ersatzgetreide – solche „Superfoods“ sollen gut für die Gesundheit sein und schlanker und leistungsstärker machen. Der Hype ist längst global – doch wie groß ist der Nutzen wirklich? Am Sonntag, 7. Juli 2019, 16.30 Uhr im ZDF, fragt „planet e.“ in „Superfood – Der Hype ums gesunde Essen“ bei Verbrauchern, Medizinern und Erzeugern nach den Wirkungen der vermeintlichen Alleskönner. Zudem richtet sich der Blick auch darauf, was dieser Boom auf fruchtbaren Feldern anrichten kann. Der Film von Anne Kauth ist ab Freitag, 5. Juli 2019, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek verfügbar.

In deutschen Großstädten finden sich immer mehr „Superfood-Restaurants“. Florian Klar aus Bochum hat sein „Nährstoff-Reich“, das erste Superfood-Bistro des Ruhrgebiets, vor einem Jahr eröffnet. Er setzt beim Lebensmitteleinkauf auf ein Mischkonzept: Die Zutaten kauft er bei regionalen Händlern, verarbeitet aber exotische Superfoods in seinen Gerichten.

Der Trend zu Quinoa, Goji und Chia findet sich auch im Supermarkt wieder. Die Lebensmittelindustrie hat gemerkt: Damit lässt sich Geld verdienen. Seitdem gibt es Müsli mit Chia-Samen, Quinoa im Kochbeutel und Goji-Beeren im Müsliriegel. Superfood ist kein geschützter Begriff und bedeutet zunächst einmal, dass diese Lebensmittel einen hohen Anteil an Nährstoffen enthalten. „Jedes Land hat sein eigenes Superfood“, sagt Ernährungswissenschaftler Dr. Matthias Riedl. Heidelbeeren, Leinsamen, schwarze Johannisbeeren, Grünkohl sind demnach die in Deutschland heimischen Superfoods.

Was der weltweite Boom um Superfood anrichten kann, zeigt sich am Beispiel Bolivien, einem der Hauptexporteure von Quinoa. Mit dem Hype um das sogenannte Inka-Korn haben sich die Exporte von 2007 bis 2013 vervierfacht. Der steigende Preis auf dem Weltmarkt führte dazu, dass die Andenbauern ihre Anbauflächen ausgeweitet haben. Nach zwei Jahren Quinoa-Anbau in Folge sind die Felder meist nicht mehr zu gebrauchen – sie gleichen einer Wüste.

Quelle: ZDF, übermittelt durch news aktuell / 11.07.19

Fake Food - die Tricks der Lebensmittelfälscher

Film von Anja Utfeld
Donnerstag, 20. Juni 2019, 20.15 Uhr, ZDFinfo 
„Fake Food – Die Tricks der Lebensmittelfälscher“. Copyright: ZDF/Jens Staeder.

Gefälschter Honig, gepanschtes Olivenöl oder falsch gekennzeichneter Wein – überall in Europa, auch in Deutschland, werden gefälschte Lebensmittel gehandelt und verkauft. Im Jahr 2018 wurden in Europa Lebensmittel im Wert von mehreren Hundert Millionen Euro beschlagnahmt.

Doch wie gelangen die Fälschungen in die Läden? Wie funktioniert das Geschäft, und wie kommt man Fälschern auf die Spur? Die Doku begleitet die Kontrolleure auf ihrer Spurensuche. Wie viel Sicherheit können sie garantieren?

Die Lebensmittelüberwachung in Deutschland kann ihren gesetzlichen Auftrag nur lückenhaft erfüllen, kritisiert jedenfalls der Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure. Der Grund: chronischer Personalmangel.

Im ZDF-Hauptprogramm wird die WISO-Dokumentation am Montag, 22. Juli 2019, 19.25 Uhr, ausgestrahlt.

Pressekontakt:
presseportal.zdf.de
Fon: +49 6131 / 70-12121

Quelle: ZDF / 17.06.19

Finger weg von schwarzen Lebensmitteln:
Studierende untersuchen Auswirkungen auf Medikamente
 

Burgerbrötchen, Nudeln oder Wasser – schwarze Lebensmittel liegen im Trend, gerade bei jungen Menschen. Für die Färbung sorgen Zusatzmittel wie zum Beispiel Aktivkohle, ein Stoff der als naturbelassen und gesundheitsfördernd angepriesen wird. So soll Aktivkohle den Körper entschlacken, Haut und Haare entgiften und die Zähne bleichen. Studierende der Hochschule Biberach wollten genauer wissen, was schwarze Nahrungsmittel tatsächlich im menschlichen Körper bewirken, etwa im Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten.

Konkret hat ein Studententeam der Fakultät Biotechnologie untersucht, was geschieht, wenn junge Frauen ein Verhütungsmittel wie die Pille zusammen mit dem schwarzen Trendgetränke schlucken. Denn Aktivkohle hat eine sehr große, poröse Oberfläche und wird bei akuten Vergiftungen verabreicht, um die Giftstoffe zu binden. Isabel Fouquet, Patrick Kopp, Iman Shrimo und Ramona Walder stellten sich die Frage: Trifft dieser Mechanismus auch auf die Minipille und den darin enthaltenden Werkstoff Desogestrel zu? Beeinträchtigt Aktivkohle also die empfängnisverhütende Wirkung? Die Ergebnisse ihres Experiments sind eindeutig – und „absolut relevant für die Öffentlichkeit“, sagt die betreuende Professorin Dr. Katharina Zimmermann. Sie rät: „Finger weg von mit Aktivkohle versetzten Lebensmitteln, wenn gleichzeitig Medikamente eingenommen werden“.

Die vier Studierenden gingen systematisch an das Praxisprojekt heran: Zunächst recherchierten sie, dass mindestens 80 Prozent des Wirkstoffs für eine verhütende Wirkung aufgenommen werden müssen. Anschließend untersuchten die NachwuchswissenschaftlerInnen, ob sich die Pille nach der Einnahme kleiner Mengen schwarzen Wassers überhaupt noch nachweisen lässt und eine ausreichende Menge Desogestrel für die empfängnisverhütende Wirkung zur Verfügung steht.

Bei der Testreihe wurde eine handelsübliche Tablette mit 75 Mikrogramm Desogestrel in 50 Milliliter schwarzem Wasser aufgelöst und die Menge an freiem Wirkstoff, der nicht an Aktivkohle gebunden ist, bestimmt. Als Gegenprobe wurde der gleiche Versuch mit reinem Wasser durchgeführt. Ergebnis: Wenn das Medikament in reinem Wasser aufgelöst wird, ist der Wirkstoff sehr gut nachweisbar. Bei den Proben, die in mit Aktivkohle versetztem Wasser aufgelöst wurden, konnte dagegen kein freier Wirkstoff nachgewiesen werden: Die verbleibende Menge lag unterhalb der Nachweisgrenze und damit natürlich auch unterhalb der Menge, die für die verhütende Wirkung notwendig ist.

Die jungen Biotechnologen hatten damit gerechnet, dass weniger Wirkstoff nachweisbar sein würde, schließlich ist ihnen die Wirkung von Aktivkohle bekannt „Allerdings haben wir nicht erwartet, dass kein Desogestrel mehr nachweisbar ist“, sagt Isabel Fouquet. „Mit ihrem Experiment haben die Studierenden eine sehr ernsthafte Problematik aufgedeckt, die für sämtliche gleichzeitig eingenommene Medikamente, eventuell sogar für Vitamine eine Rolle zu spielen scheint“, sagt Professorin Zimmermann.

Für das gelungene Praxisprojekt hat sie eine Förderung innerhalb der Programmlinie „HUMUS Plus“ (Hochschuldidaktisch Und Methodisch Unterstützte Selbstinitiierung
von Lernprozessen an HAW in Baden-Württemberg) des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst erhalten. Neben dem Projekt der Fakultät Biotechnologie werden, wie schon 2018, zwei weitere Projekte der Hochschule Biberach gefördert: In der Fakultät BWL wurde der Antrag „Studentische Unternehmensberatung“ (Prof. Dr. Verena Rath, Studiengang Energiewirtschaft) sowie „Agile Service Learning Projekte mit Design Thinking und externen Praxispartnern“ (Vertretungsprofessorin Dr. Isabell Osann, Studiengang BWL – Bau und Immobilien) unterstützt. Insgesamt erhält die HBC im Rahmen der Fördermittel HUMUS Plus rund 10 300 €.

Quelle: Hochschule Biberach / 17.06.19

Kommt das Fleisch in Zukunft aus der Petri-Schale?

 

„Krieg ums Fleisch – Wer bestimmt, was ich esse?“ – lautet das aktuelle Thema der Agrar-Debatten an der Uni Göttingen.

Fünf Agrarwissenschaftler von den Universitäten Göttingen und Gießen wollen mit unterschiedlichen Perspektiven über den Fleischkonsum diskutieren. Es geht um Fragen, wie die Höhe des Fleischkonsums, die richtige Auswahl dieses Lebensmittels und vieles mehr. Am 11. Juni um 16.15 Uhr tauschen die fünf Agrarwissenschaftler ihre Argumente aus, live im Hörsaal ZHG 102 und online unter www.AgrarDebatten.blog.

Geht es um das zukünftige Steak aus der Petri-Schale oder die Wurst aus dem Labor durch Zellvermehrung, ist dies für viele Landwirtinnen und Landwirte bislang nur schwer vorstellbar. Sowohl Verbraucherinnen und Verbraucher als auch Landwirte verbinden mit Fleisch sowie auch mit Milch Lebensmittel tierischen Ursprungs. So wurde vor einigen Jahren beispielsweise der Begriff Analogkäse als Verbrauchertäuschung vehement abgelehnt.

Bislang gibt es neben Fleischersatzprodukten mit vegetarischen Rohstoffen sogenanntes In-vitro-Fleisch nur im Forschungsmaßstab. Es wird durch Zellvermehrung in der Petri-Schale gewonnen und unter dem Namen „clean meat“ vermarktet. Nach Ansicht einiger Forscher soll dieses „Fleisch“ durch Zellvermehrung in zehn Jahren 20 Prozent des globalen Verbrauchs abdecken. Schon jetzt stehen Tierhalter nach Darstellung des Landvolkes vor vielfältigen Herausforderungen.

Das Wissen um die Lebensmittelproduktion ist vor allem bei der jüngeren Generation nicht mehr vorhanden, sodass neben zusätzlichen Ansprüchen mit Tierschutzargumenten die Tierhaltung mit Blick auf den Klimawandel oder Verfügbarkeit von Ressourcen kritisch hinterfragt wird. Diese Argumente wiegen bei ihnen schwerer als die der natürlichen oder regionalen Produktion.

Dabei leistet gerade die Haltung von Weidetieren einen aktiven Beitrag zum Klima- und Bodenschutz, zur Grundwasserneubildung oder zur Artenvielfalt. Landwirte aus Niedersachsen bieten zudem Erzeugnisse regionaler Herkunft und erfüllen damit den Anspruch der Nachhaltigkeit. Das Fleisch aus der Petri-Schale muss aus landwirtschaftlicher Sicht auch kritisch hinterfragt werden, da nicht nachvollziehbar ist, mit welchen Methoden oder Substanzen der Fleischersatz hergestellt wird.

Eine Antwort auf diese und viele andere Frage dürften kritische Verbraucher zu Recht erwarten. Tatsächlich aber wird sich die Akzeptanz des In-vitro-Fleisches erst in weiterer Zukunft abzeichnen, falls es bis dahin tatsächlich die Marktreife erlangt haben sollte.

Quelle: LPD 41/2019 / 05.06.19

Rückstände in Lebensmitteln - aktuelle Daten 
vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

 

Heimisches und Ökologisches hat die Nase vorn.

Anfang des Jahres hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die aktuellen Untersuchungsergebnisse zu Rückständen in Lebensmitteln vorgestellt. Sie beziehen sich auf Proben, die im Jahr 2017 gewonnen und analysiert wurden. Dabei zeigte sich, dass Lebensmittel in Deutschland insgesamt nur sehr gering mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet sind. Im Jahr 2017 wurden lediglich bei 1,1 Prozent der Proben von in Deutschland produzierten Lebensmittel Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte festgestellt.

Bei den einzelnen Produktgruppen gab es allerdings erhebliche Unterschiede. Einige häufig verzehrte Lebensmittel wie Karotten, Kartoffeln, Zwiebeln oder Äpfel und beliebte saisonale Erzeugnisse wie Tomaten, Erdbeeren oder Kirschen weisen seit Jahren kaum oder gar keine Überschreitungen des sogenannten Rückstandshöchstgehalts auf.

Andere Produkte dagegen erweisen sich immer wieder als belastet. Die meisten Überschreitungen gab es 2017, wie in den Jahren zuvor, bei schwarzem und grünen Tee mit knapp 15 Prozent, getrockneten Bohnen mit fast 10 Prozent, frischen Kräutern mit 9,0 Prozent und Paprika mit etwa 7 Prozent. Bekannt ist, dass im Anbau von Weinreben viele Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Das zeigte sich auch bei den Früchten. Das BVL hat in fast 15 Prozent der untersuchten Trauben zehn oder mehr verschiedene Pestizide gefunden – diesen Wert konnte kein anderes Obst toppen. Insgesamt waren 68 Prozent der getesteten Reben mehrfachbelastet.

Es lohnt sich also, solche Produkte in Bioqualität zu kaufen, vor allem für Menschen, die größere Mengen der betroffenen Lebensmittel konsumieren, wie beispielsweise Teeliebhaber. Paprika sollte vor dem Verzehr auch in den Vertiefungen rund um den Stiel herum sorgfältig mit Wasser und Bürste gesäubert werden.

Tipp: Dieses alte Hausmittel entfernt Rückstände besser als Wasser

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sein Obst und Gemüse mit einem uralten Hausmittel reinigen: Natron, auch als Speisesoda oder Backnatron bezeichnet. Amerikanische Forscher haben gezeigt, dass eine Natron-Lösung Mittel Pestizidrückstände besser entfernen als Wasser allein. Dazu löst man etwa 10 g Natron in einem Liter Wasser auf und legt sein Obst oder Gemüse für 15 Minuten hinein. Danach unter fließendem Wasser abspülen.

Heimische Lebensmittel weniger belastet

Nicht neu ist die Erkenntnis, dass Lebensmittel aus Deutschland bzw. aus der Europäischen Union weniger Pflanzenschutzmittelrückstände enthalten als Lebensmittel, die aus Drittstaaten importiert werden. Die Überschreitungsquote lag bei Lebensmitteln aus EU-Mitgliedstaaten bei 1.9 Prozent, bei Lebensmitteln aus Drittstaaten außerhalb der EU jedoch bei 6,3 Prozent. Bei jeder dritten Probe wurde mehr als ein Wirkstoff nachgewiesen. In Deutschland lag die Quote, wie anfangs erwähnt, bei lediglich 1,1 Prozent.

Weniger Rückstände bei Bio-Lebensmitteln Bio-Produkte sind in der Regel weniger mit Pflanzenschutzmittelrückständen verunreinigt als konventionelle Ware. Rund 77 Prozent der Proben aus dem Ökolandbau wiesen im Jahr 2017 keine nachweisbaren Rückstände auf. Das war nur bei 42 Prozent der konventionellen Lebensmittel der Fall.

Hohe Sicherheit durch „Rückstandshöchstgehalt“

Der „Rückstandshöchstgehalt“ (RHG) ist die höchste zulässige Menge eines Pestizidrückstands in oder auf Lebens- oder Futtermitteln. Der Wert wird für jede Kombination aus Erzeugnis und Wirkstoff einzeln festgelegt. Diese Rückstandshöchstgehalte liegen häufig weit unter den toxikologischen Grenzwerten.

Dementsprechend stellen Rückstandshöchstgehalte meistens keine toxikologisch begründeten, gesundheitlich relevanten Grenzwerte dar, sondern Werte zur Regelung der Verkehrsfähigkeit eines Erzeugnisses. D. h., dass Lebensmittel, deren Rückstandsgehalte über dem gesetzlich festgelegten Wert liegen, nicht im Handel angeboten werden dürfen. Dies ist aber in den meisten Fällen nicht mit einer Gefährdung der menschlichen Gesundheit gleichzusetzen.

Quelle: DEUTSCHES GRÜNES KREUZ e. V. / 08.05.19

Der Speiseplan der Zukunft:
Essen und die Welt retten - das geht!

 

Wie müsste eine Ernährung aussehen, mit der sich zehn Milliarden Menschen gesund ernähren ließen, ohne dabei den Planeten zu zerstören? Das ist die zentrale Frage, auf die 37 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der EAT-Lancet-Kommission drei Jahre lang nach einer Antwort gesucht haben.

Die Experten für Gesundheit, Ernährung, Nachhaltigkeit, Wirtschaft, Politik und Landwirtschaft führten zahlreiche Modellrechnungen durch, um zu ermitteln, welche Nährstoffe Menschen für ein gesundes Leben brauchen und unter welchen Bedingungen die dafür notwendigen Lebensmittel innerhalb der ökologischen Belastungsgrenzen der Erde erzeugt werden können.

Das Ergebnis der Forschungen ist die „Planetary Health Diet“, eine Ernährungsweise, die gleichermaßen gut für unsere Gesundheit und die des Planeten ist. Danach kommen in Zukunft viel Obst und Gemüse auf den Teller, dazu Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und ungesättigte Fette.

Ergänzt wird der Speiseplan durch moderate Mengen an Fisch und Meeresfrüchten sowie Geflügel, während z. B. stärkereiche Gemüsearten wie Kartoffeln und Maniok, Milchprodukte, rotes Fleisch, Zucker und gesättigte Fette keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen. Damit könnten ungefähr 11 Millionen vorzeitige Todesfälle durch ernährungsbedingte Erkrankungen wie Fettleibigkeit und Diabetesverhindert werden. Und nicht nur das: Die Erzeugung der empfohlenen Lebensmittel wäre innerhalb der planetaren Grenzen möglich.

Die „Planetary Health Diet“ befolgen und sowohl die eigene Gesundheit als auch die der Erde retten – das hört sich nach einer einfachen Lösung an. Ganz so einfach ist es aber nicht. Denn zum einen sind Menschen nur schwer zu einer radikalen Veränderung ihres Essverhaltens zu bewegen. Und zum anderen sind eine grundlegende Wende im Ernährungssystem und eine globale Revolution der Landwirtschaft gewaltige Aufgaben.

Nicht einfach heißt jedoch nicht, dass es nicht geht. Das zeigen die fünf sofort umsetzbaren Strategien, die die Wissenschaftler der EAT-Lancet-Kommission als universellen Handlungsrahmen entwickelt haben. Dazu gehört die Förderung gesünderer Ernährung genau so wie das Zurück zu Qualität und Vielfalt in der Landwirtschaft. Deren Intensivierung darf künftig nur nachhaltig betrieben werden. Hinzu kommen strenge Vorgaben für die Nutzung von Land und Meeren und die Halbierung der Lebensmittelabfälle.

Diese Strategien gilt es für Akteure auf allen Ebenen – Politik, Wirtschaft, Landwirtschaft und Verbraucher, global, national und regional – konkret umzusetzen, damit die Ergebnisse der Wissenschaftler nicht nur Modellrechnungen bleiben, sondern Grundlage für eine nachhaltige Ernährungswende sein können.

Quelle: BZFE / 08.05.19

Bunte Ostereier zum Fest:
Natürlich färben mit Kräutern und Gemüse

Was wäre ein festlich gedeckter Ostertisch ohne bunte Eier? Wer zum Färben die breite Palette des Pflanzenreiches nutzt, kann auf künstliche Eierfarben problemlos verzichten. Natürliches Färben ist vor allem für empfindliche Menschen ratsam, bei denen künstliche Farbstoffe allergieähnliche Reaktionen wie Hautrötungen und Juckreiz hervorrufen können. Und nicht zuletzt ist das Färben mit Zutaten aus der Küche für Kinder ein besonderer Spaß.

Für ein schönes Rot wird klein gewürfelte Rote Bete in Wasser etwa 30 Minuten geköchelt. In einem Sud aus Rotkohlblättern, getrockneten Hibiskusblüten oder Beerenfrüchten wie Holunder- und Heidelbeeren nehmen die Eier ein pastelliges Blau an. Je mehr Früchte, desto intensiver wird die Farbe. Gelbtöne lassen sich mit Safran, Kamillenblüten, Kümmelsamen oder gemahlener Kurkumawurzel erreichen. Braun werden die Eier mit Hilfe von Kaffee(satz), Schwarzem Tee(satz) oder Zwiebelschalen, die am besten schon frühzeitig gesammelt werden. Wer es ausgefallen mag, gibt dem ein oder anderen Ei mit Aktivkohle eine schwarze Farbe. Einfach einen gehäuften Teelöffel in lauwarmes Wasser einrühren und auflösen. Für grüne Eier nutzen Osterhasen die Farbkraft von Spinat, Petersilie, Matetee und Brennnesselblättern.

Bevor es mit dem Färben losgeht, werden die Eier mit Essigwasser gereinigt. So hält die Farbe besser auf der Schale. Anschließend die Eier mit klarem Wasser abspülen und rund zehn Minuten kochen. In der Zwischenzeit kocht man die Pflanzenteile zu einem Sud und gießt ihn ab. Je nach gewünschtem Farbton lässt man die noch warmen Eier für mindestens eine halbe Stunde ziehen. Etwas Pottasche verstärkt den Farbton. Drehen Sie das Ei immer wieder mit einem Löffel, damit sich die Farbe gleichmäßig verteilt.

Übrigens wird das beste Farbergebnis mit weißen Eiern erzielt. Das Osterei wird zum kleinen Kunstwerk, wenn man ein Wattestäbchen in Zitronensaftkonzentrat tunkt und damit vor dem Farbbad Muster, Streifen, Punkte oder Buchstaben auf die Eier malt. Die behandelten Stellen bleiben frei von Farbe. Besonders schön glänzen die bunten Ostereier, wenn sie zum Schluss noch mit etwas Speiseöl eingerieben werden.

Quelle: www.bzfe.de / 18.04.19


Antibiotika-resistente Erreger
in mehr als jeder zweiten Fleischprobe
  • Untersuchung im Auftrag von Germanwatch: 56 Prozent der getesteten Hähnchen mit resistenten Erregern.
  • Bei jedem dritten Hähnchen sogar Resistenzen gegen Antibiotika der
    höchsten Priorität für Menschen.
  • Germanwatch fordert Verbot des Einsatzes der für Menschen wichtigsten Antibiotika, eine Abgabe auf alle anderen Antibiotika in der Tierhaltung sowie Gesetze für mehr Tierschutz im Stall.

Eine heute in Berlin vorgestellte Untersuchung von Hähnchenfleischproben aus großen Discountern im Auftrag der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation Germanwatch hat alarmierende Befunde zutage gefördert: Von 59 Portionen Hähnchenfleisch – gekauft bei Lidl, Netto, Real, Aldi (Nord und Süd) sowie Penny – ist mehr als jede zweite Probe (56 Prozent) mit Antibiotika-resistenten Erregern belastet. Jede fünfte Probe weist sogar mehrere verschiedene Resistenzen auf. Und mehr als jede dritte Probe ist kontaminiert mit Resistenzen gegen Reserveantibiotika – das sind spezielle Antibiotika, die bei erkrankten Menschen im Notfall wirken müssen, wenn andere Antibiotika nicht mehr anschlagen.

„Unsere Stichproben zeigen alarmierend hohe Resistenzraten auf Hähnchenfleisch. Dies spricht dafür, dass die Bundesregierung bei der Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen aus Massentierhaltungen bisher versagt“, sagt Reinhild Benning, Agrarexpertin bei Germanwatch. Landwirtschaftsministerin Klöckner riskiere, dass gegen Antibiotika resistente und sogar multiresistente Keime auf Fleisch bis in die Küchen von Verbrauchern und Verbraucherinnen, Restaurants sowie auch Krankenhäusern gelangen. Benning: „Die Auflagen beim Einsatz von Reserveantibiotika sind viel zu lasch. Zudem gibt es hochriskante Lücken bei der Erfassung des Antibiotikaverbrauchs. Dies öffnet Hintertüren für den Missbrauch von Antibiotika in industriellen Tierhaltungen in Deutschland.“

Dr. Gerd Ludwig Meyer, Facharzt für innere Medizin in Nienburg/Weser, verdeutlicht die Risiken für Verbraucher und Anwohner: „Menschen können sich antibiotikaresistente Keime aus Massentierhaltungen unter anderem über Lebensmittel oder über die Ausdünstungen aus Tierfabriken einfangen. Die Resistenzraten werden erst dann sinken, wenn die Bundesregierung ihrer Sorgfaltspflicht endlich nachkommt und Tierärzten verbietet, die Folgen der katastrophalen Haltungsbedingungen und der Turbozucht in der Billigfleisch- und Billigmilcherzeugung mit dem Verschreiben von Antibiotika zu kompensieren“, so Meyer. Weltweit sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation zirka 700.000 Menschen jährlich an Infektionen, gegen die keine Antibiotika mehr helfen. In Deutschland sind es nach Angaben des Robert Koch Instituts bis zu 4.000 Menschen im Jahr.

Kein Schlachthofkonzern bietet durchweg nicht kontaminiertes Hähnchenfleisch an

Von den fünf Discountern wurden jeweils zwölf Portionen Hähnchenfleisch aus konventioneller Haltung gekauft, eine Probe von Penny wurde beim Versand beschädigt und nicht untersucht. Bei Penny waren über 80 Prozent der Proben kontaminiert, bei Aldi 75 Prozent, bei Netto über 50 Prozent und bei Lidl sowie Real jeweils jede dritte Probe. Sie stammen alle von den vier umsatzstärksten Schlachthofkonzernen im Hähnchenfleischsektor: der PHW-Gruppe, der Sprehe Gruppe, Plukon Deutschland und der Rothkötter-Gruppe. Keiner der Schlachthöfe bot durchweg unbelastetes Hähnchenfleisch an.

Fleisch aus Hofschlachtereien weist kaum Kontaminationen auf

Ergänzend ließ Germanwatch elf Testkäufe bei Hofschlachtereien aus ganz Deutschland untersuchen. Hier wurde bei lediglich einer Hähnchenfleischprobe ein MRSA-Keim gefunden (9 Prozent). Bei den sechs Öko-Hähnchenfleischproben aus handwerklicher Schlachtung wurden gar keine resistenten Erreger festgestellt. Diese Stichprobenergebnisse weisen in die gleiche positive Richtung wie repräsentative Monitorings des Bundesamts für Verbraucherschutz (BVL), die ebenfalls deutlich weniger Antibiotikaresistenzen auf Masthähnchen aus Ökobetrieben fanden.

Trotz Halbierung des Antibiotikaverbrauchs in Deutschland seit 2011 werden hierzulande noch immer mehr als doppelt so viel Antibiotika je Kilogramm Nutztier verabreicht wie in Tierhaltungen in Dänemark, Großbritannien oder Österreich. Germanwatch fordert vor allem ein Verbot der für den Menschen besonders wichtigen Reserveantibiotika in der Tierhaltung. Zudem müsse der Verbrauch an Veterinärantibiotika lückenlos erfasst werden, auch in der Futtermittelindustrie. Mit gesetzlich festgelegten Mindestpreisen für Veterinärantibiotika müsse Ministerin Klöckner dafür Sorge tragen, dass Investitionen in tiergerechtere Haltungsformen kostengünstiger werden als die bisher dominierende Massentierhaltung mit hohem Antibiotikabedarf, weil dabei sehr viel mehr Tiere erkranken und der hohe Verbrauch die Bildung von Resistenzen fördert.

„Die Bundesregierung trägt hier eine besondere Verantwortung nicht nur für die Gesundheit der eigenen Bevölkerung, sondern auch über Deutschland hinaus. Allein im vergangenen Jahr wurden fast eine Million Tonnen Hähnchenfleisch exportiert“, erklärt Reinhild Benning. „Damit exportiert die Geflügelfleischindustrie auch Antibiotikaresistenzen und damit verbundene Gesundheitsrisiken – nicht zuletzt in Länder mit sehr schwachen Gesundheitssystemen.“

Germanwatch fordert Kennzeichnungspflicht der Tierhaltungsform auf Lebensmitteln

Germanwatch fordert, dass die Haltungsform auf tierischen Lebensmitteln angegeben werden muss, damit Verbraucher Fleisch aus industrieller Tierhaltung meiden können. „Nur eine gesetzliche Kennzeichnungsregelung nach Vorbild der Eierkennzeichnung gibt Bauernhöfen die langfristige Sicherheit für Tierschutz-Investitionen im Stall“, sagt Benning. Supermarktkonzerne müssten ihren Konkurrenzkampf um den niedrigsten Lebensmittelpreis beenden. Die damit einhergehende Ausbeutung von Mensch und Tier produziere zunehmend Risiken, dafür seien Antibiotikaresistenzen ein Beispiel.

Hinweis: Alle Proben wurden vom Labor für Pharmazie an der Universität Greifswald im Auftrag von Germanwatch untersucht. Es handelt sich um eine Stichprobenuntersuchung. Das repräsentative Zoonosen-Monitoring von staatlichen Behörden kommt bei Tests in anonymisierten Supermärkten und auf Schlachthöfen zu vergleichbaren Ergebnissen hinsichtlich der Resistenzraten auf Hähnchenfleisch.

  • Hintergrundpapier zu den Testergebnissen
  • Germanwatch-Broschüre zu Antibiotikaresistenzen in der Tierhaltung

Quelle und Pressekontakt Germnwatch / 18.04.19

 

Bund - Trinkwasserstudie zeigt:

Nitratbelastung im Grundwasser zu hoch

Nitratbelastung
Abb.: BUND

Unser wichtigstes Lebensmittel ist das Trinkwasser. Doch blicken Gewässerschützer und Wasserversorger seit geraumer Zeit mit Sorge auf die vielerorts wachsende Nitratbelastung des Grundwassers, das mit rund 70 Prozent die wichtigste Ressource für Trinkwasser ist.

Eine neue Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt nun: Die bisher durchgeführten Maßnahmen von Wasserversorgern und Landwirten führen nicht zu einem allgemeinen Rückgang der Nitratbelastung von Böden und Grundwasser in landwirtschaftlich genutzten Wasserschutz-Gebieten.

„Das Nitrat in unserem Grundwasser stammt größtenteils aus der Landwirtschaft, und zwar aus der Gülle, die zum Düngen auf den Feldern ausgebracht wird“, erläutert Silvia Bender, Abteilungsleiterin Biodiversität beim BUND. Stickstoffverbindungen, die nicht von den Pflanzen aufgenommen werden, entwichen in die Luft oder werden als Nitrat in die Oberflächengewässer und Grundwässer ausgewaschen. Um Stickstoffeinträge zu vermeiden, sei deshalb eine bedarfsgerechte und sorgsame Düngung unerlässlich, aber längst nicht gängige Praxis.

„Die hohen Nitratbelastungen zeigen, dass die jetzige Düngeverordnung nicht ausreicht. Die Bundesregierung muss im Sinne des Umwelt- und Naturschutzes nachbessern und die Einhaltung der Vorgaben sicherstellen“, fordert Bender. „Außerdem: Wird der Nitrat-Grenzwert von 50 Milligramm je Liter Grundwasser überschritten, muss in dem belasteten Gebiet sofort ein Dünge-Stopp erlassen werden.“ Die jetzt auf Druck der Europäischen Kommission angekündigten Änderungen der Düngeverordnung seien aus Sicht des BUND ein erster Schritt in die richtige Richtung, reichten aber noch nicht aus.

Die BUND- Studie zeigt weiter: Die wachsende Nitratbelastung im Grundwasser ist ein großes Problem für die deutschen Wasserversorgungsunternehmen. Um zu gewährleisten, dass der Nitratgehalt im Trinkwasser niedrig bleibt, betreiben sie präventiv Grundwasserschutz, dessen Kosten im Nachgang auf die Verbraucher umgelegt werden.

Die beliebteste Methode zum Gewässerschutz sind Beratungsangebote für Landwirtinnen und Landwirte, um sie für die Nitratproblematik zu sensibilisieren, sowie freiwillige Kooperationen zwischen Land- und Wasserwirtschaft. Die Auswertung belegt jetzt, dass diese Maßnahmen trotz erkennbarer Erfolge nicht zwangsläufig zu einer Trendumkehr bei der Nitratbelastung führen, da sie dem Prinzip der Freiwilligkeit folgen und nicht alle landwirtschaftlichen Betriebe in Wasserschutzgebieten daran teilnehmen.

„Um die Nitratproblematik wirksam in den Griff zu bekommen, muss die Bundesregierung den Umbau hin zu einer umweltfreundlichen und tiergerechten Nutztierhaltung sofort beginnen, anstatt ihn weiter auf die lange Bank zu schieben“, betont Bender. „Gerade in den Regionen mit intensiver Tierhaltung und dementsprechenden Güllemengen, muss es eine Reduzierung der Tierzahlen geben. Eine Bindung von Tier und Fläche ist unverzichtbar.“

Zudem müssen Betriebe, die besonders wasserbewusst oder ökologisch wirtschaften, dafür honoriert werden.  „Statt pauschaler Flächenprämien müssen über die Europäische Agrarpolitik (GAP) gesellschaftliche Leistungen für Gewässer- und Umweltschutz, Biodiversität, Klima und Tierschutz gefördert werden“, fordert Bender.

Mehr Informationen: BUND-Studie „Nitrat im Trinkwasser“
(Die Grafiken sind bei Nennung der Quelle zum Abdruck frei.)

Quelle: BUND / 19.03.19

 

Diabetes mellitus Typ 2

Vorsorge ist besser als Krankheit

 

Etwa jeder zehnte Deutsche ist von Diabetes mellitus Typ 2 betroffen. Leitsymptom dieser Stoffwechselkrankheit ist eine erhöhte Blutglucosekonzentration. Ab etwa 180 mg/dl passiert die Glucose die Nierenschwelle und ist im Urin nachweisbar. Bei der Entstehung des Diabetes mellitus Typ 2 spielen Übergewicht und Adipositas sowie mangelnde Bewegung eine wichtige Rolle. Auch Nikotin, Schlafmangel und bestimmte Medikamente können diese Form des Diabetes begünstigen. Ein gesunder Lebensstil ist ausschlaggebend für den Verlauf der Krankheit.

Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfehlen daher eine proffessinonelle Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen.

 

www.bzfe.de / 07.03.19

Die grosse Plastikpleite: 
neuer WWF-Bericht zu Plastikmüll

 

Globale UN-Konvention gegen die Plastikflut ist überfällig.

Die Hälfte des weltweit exportierten Plastikmülls kommt aus Deutschland und den übrigen G7-Staaten. Insgesamt exportiert Deutschland über zehn Prozent seines Plastikmülls.  Das zeigt der neue WWF-Bericht „Solving Plastic Pollution Through Accountability“. 2016 kamen so rund 6,5 Millionen Tonnen Plastikmüll aus der Gruppe der sieben reichsten Industrieländer zusammen.

Die Reise dieses Plastikmülls endete hauptsächlich in südostasiatischen Ländern mit schlechtem oder keinem Abfallmanagement-system, die Hauptquelle für den Plastikmüll in den Ozeanen sind. Die weltweiten Exportströme sind ein Beispiel dafür, dass nur eine globale Lösung helfen kann, das Problem in den Griff zu bekommen. Die Naturschutzorganisation fordert daher eine internationale UN-Konvention.

„Wir befinden uns an einem Scheideweg: Entweder es werden jetzt wirksame Maßnahmen gegen die Plastikflut beschlossen und umgesetzt, oder wir verwandeln vor allem unsere Ozeane in eine einzig große Müllhalde“, sagt Dr. Bernhard Bauske, Projektkoordinator Meeresmüll beim WWF Deutschland. „Deutschland als einer der größten Produzenten und Exporteure von Plastikmüll steht in der Verantwortung, sich für eine globale Konvention gegen den Eintrag von Plastikmüll in die Meere einzusetzen. Auf der anstehenden UN-Umweltkonferenz in Nairobi besteht die große Chance, dafür den Startschuss zu geben.“

Der WWF fordert von den UN-Staaten, sich auf einen Stopp der weltweiten Einträge von Plastikmüll einschließlich Mikroplastik bis 2030 festzulegen. Dafür braucht es auf nationaler Ebene rechtverbindliche Ziele und Aktionspläne zu deren Umsetzung. Finanziell schwächere Staaten sollten über einen Finanzierungsmechanismus sowie Wissens- und Technologie-transfer in die Lage versetzt werden, Plastikmüll besser zu vermeiden, zu sammeln und zu recyceln. „Wenn weiter nichts geschieht, wird sich die Menge des jetzt bereits in die Ozeane eingetragenen Plastikmülls in den nächsten 15 Jahren verdoppeln“, so Bauske.

Die aktuelle Situation ist absurd: Es ist um ein Vielfaches billiger, neues Plastik in den Markt zu bringen, als altes zu recyceln. Die Preise für die Neuproduktion sind in den vergangenen zehn Jahren um die Hälfte gesunken. Das liegt zum Beispiel am Preisverfall für Öl und Gas durch US-amerikanisches Fracking und dadurch, dass die Hersteller nicht für die enormen CO2-Emissionen zahlen müssen, die in der Produktion entstehen. Recycling dagegen kostet in Europa pro Tonne Plastikmüll 924 Euro, verkaufen lässt sich diese Tonne aber nur für 540 Euro, was die Wiederverwertung unwirtschaftlich macht.

Die wahren Kosten von Plastik und seinen Folgen spiegeln die Preise aber nicht wider: „Plastikmüll verursacht große wirtschaftliche Einbußen, allein der Fischindustrie in der EU entstehen durch den Müll Kosten in Höhe von rund 62 Millionen pro Jahr. Dazu kommen die verheerenden Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt, die immer dann besonders deutlich werden, wenn wir wieder einmal einen Wal an der Küste vorfinden, dessen Bauch voller Plastik steckt.“ Und auch die Gesundheit von uns Menschen ist durch die Verschmutzung von Boden, Wasser und Luft massiv von der Plastikflut bedroht.

Seit 2000 wurde so viel Plastik neu in Umlauf gebracht wie in den gesamten 50 Jahren zuvor. Aber nur 20 Prozent des Plastikmülls werden zum Recycling gesammelt, davon kann nur die Hälfte letztlich wiederverwertet werden, unter anderem weil es das oft komplexe Produktdesign nicht zulässt. „Um die Plastikflut zu stoppen, können und müssen wir auf allen Ebenen ansetzen: bei der Preispolitik, die die wahren Kosten von Plastik einbeziehen muss; bei den Herstellern, die für den gesamten Lebensweg des Plastiks Verantwortung tragen sollten und bei den Verbrauchern, die ihr Konsumverhalten deutlich umstellen müssen“, sagt Bauske.

„Dafür müssen wir uns auch an die eigene Nase fassen: Ein reiches Land wie Deutschland darf nicht länger zu den größten Verpackungsmüllproduzenten zählen und es dann nicht einmal schaffen, ausreichend recyceltes Plastik im eigenen Land einzusetzen. Dieser Plastikkrise auch vor der eigenen Haustür sollte sich die Bundesregierung auf der UN-Konferenz in Nairobi ganz bewusst sein: Sie sollte sich mit aller Macht für ein internationales Abkommen einsetzen, das vor allem die Plastikvermüllung der Meere beendet.“

Hintergrund

2016 hat jeder Mensch Plastikmüll im Umfang von 2200 Plastikflaschen produziert. Um diese ungeheure Plastikflut einzudämmen, hat der WWF im Vorfeld der UN-Umweltkonferenz vom 11.-15. März in Nairobi eine weltweite Petition gestartet, siehe https://www.wwf.de/stop-plastic/ Der nun veröffentlichte Report „Solving Plastic Pollution Through Accountability“, der in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Dalberg entstanden ist, verdeutlicht den enormen Handlungsdruck.

Quelle: WWF / 07.03.19

Brot und Brötchen klarer kennzeichnen

 

  • Verbraucher schätzen Brot und Brötchen mit gesund klingenden Namen wie „Fitmacherbrot“ als gesund ein, ohne die Zutaten zu kennen.
  • Verbraucher schließen irrtümlich von der Hervorhebung einzelner Nährstoffe auf den Gesundheitswert des gesamten Produkts.
  • Verbraucher erwarten eine klare Kennzeichnung loser Backwaren. Der vzbv unterstützt diese Forderung.

Verbraucherinnen und Verbraucher legen immer größeren Wert auf gesunde Ernährung. Das gilt auch für Backwaren, fast alle Menschen essen Brot. Verbraucher schätzen Brot und Brötchen, die einen besonders gesund klingenden Namen tragen, auch als besonders gesund ein, ohne jedoch die Zutaten zu kennen. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage von Lebensmittelklarheit, einem Projekt des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) und der Verbraucherzentralen, anlässlich der Internationalen Grünen Woche (IGW). Der vzbv fordert, bei den Kennzeichnungsvorgaben von Brot und Brötchen nachzubessern und Verbrauchern so zu einer selbstbestimmten Einkaufsentscheidung zu verhelfen.

„Fast alle Menschen essen Brot und ein Großteil der Verbraucher achtet auf einen gesunden Lebensmitteleinkauf. Verbraucher erwarten zu Recht, dass sie sich auch beim Brotkauf darauf verlassen können, dass drin ist was draufsteht“, so Klaus Müller, Vorstand des vzbv. „Hinter gesund klingenden Fantasienamen von losen Backwaren stehen jedoch nicht zwangsläufig gesunde Produkte.“

57 Prozent der Verbraucher schätzen ein „Fitmacherbrot“ und 56 Prozent ein „Sportlerbrot“ gesünder ein als ein Weizenmischbrot (knapp 40 Prozent) – ohne dass konkrete Anforderungen an die Verwendung dieser Namen geknüpft sind. Das zeigt eine repräsentative Online-Befragung von Zühlsdorf + Partner im Auftrag von Lebensmittelklarheit.

Viel Eiweiss heisst nicht automatisch wenig Fett

Ballaststoffquelle, Eiweiß-Brot, Low(er)-Carb: Auch Brote werden mit nährwertbezogenen Aussagen (Claims) beworben. Begriffe wie „Ballaststoffquelle“ und „eiweißreich“ sind zwar rechtlich geschützt und erfordern die Einhaltung bestimmter Mindestmengen dieser Inhaltsstoffe. Doch schließen Verbraucher irrtümlich von der Hervorhebung einzelner Nährstoffe auf den Gesundheitswert des gesamten Produkts. „Auch ein Eiweiß-Brot kann eine Kalorienbombe sein“, so Müller.

Je nach Claim schätzen 56 bis 70 Prozent der Befragten den Gesundheitswert der Brote positiv ein. Zwischen 40 und 55 Prozent unterschätzen jedoch den Fett- und Kaloriengehalt dieser Trendbrote.

Verbraucher wünschen sich Zutatenkennzeichnung

Verbraucher sind mit der Kennzeichnung loser Backwaren unzufrieden. Weniger als fünf Prozent finden die heute übliche Kennzeichnung ausreichend und nur 16 Prozent meinen, dass man die Zutaten von Brot und Brötchen in Bäckereien gut erkennen kann. Bislang sind Händler und Bäckereien nur verpflichtet, neben dem Preis die wichtigsten Allergene und kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe bei loser Backware anzugeben.

Zwei Drittel der Verbraucher sprechen sich für eine Kennzeichnung mit Nährwerttabelle aus, 53 Prozent wollen außerdem eine Zutatenliste. Dem anderen Drittel genügen weniger Angaben, knapp 14 Prozent plädieren aber ebenfalls für eine Zutatenliste. Die Informationen sollen im Geschäft selbst bereitgestellt werden, 60 Prozent favorisieren eine Kennzeichnung mit Schildern direkt in der Verkaufstheke.

Klare Kennzeichnung für Brot und Brötchen

Basierend auf den aktuellen empirischen Erkenntnissen, fordert der vzbv, die Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuchs zügig um wichtige Trendbrotarten zu erweitern. „Hersteller sollten sich für Brot und Brötchen nicht mehr Fantasienamen ausdenken können, die beispielsweise ähnlich wie „Vollkorn“ klingen. Wenn sie es doch tun, müssen diese auch ähnliche Zutatenanforderungen erfüllen wie Vollkorn“, so Müller.

Die Umfrage zeigt, wie groß der Wunsch von Verbrauchern nach einer Zutatenkennzeichnung ist. „Der vzbv fordert eine Vollkennzeichnung, wie sie für verpackte Backwaren vorgeschrieben ist“, ergänzt Müller. Dies stärke auch das traditionelle Bäckerhandwerk, schließlich hätten Verbraucher hohe Qualitätsansprüche, auch an Grundnahrungsmittel wie Brot und Brötchen.

Auf europäischer Ebene müsse zudem die Health-Claims-Verordnung reformiert werden. Begriffe, die von Verbrauchern missverstanden würden, sollten durch stärker visuelle Kennzeichnungskonzepte ersetzt werden. Der vzbv favorisiert zudem für verpackte Lebensmittel eine farblich basierte Nährwertkennzeichnungauf der Verpackungsvorderseite wie zum Beispiel das französische NutriScore-Modell.

Den gesamten Ergebnisbericht zur Befragung finden Sie im Download-Bereich. Die Infografik in druckfähiger Auflösung können Sie kostenlos für die redaktionelle Verwendung nutzen. Bitte nennen Sie bei Veröffentlichung die Quelle, die unter der Grafik steht.

Das Verbraucherportal www.lebensmittelklarheit.de ging am 20. Juli 2011 online. Das Angebot des Portals ist ein Gemeinschaftsprojekt des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) und der Verbraucherzentralen. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Quelle: vzbv / 19.02.19

 

Fast jeder fünfte Deutsche verzichtet auf Gluten -
oft zu Lasten der Gesundheit
 

rbb-exklusiv: Gluten – das unverträgliche Geschäft.

Fast jeder fünfte Deutsche verzichtet ganz oder teilweise aufglutenhaltige Lebensmittel. Das hat eine repräsentative Umfrage des Instituts INSA consulere im Auftrag des rbb-Verbrauchermagazins SUPER.MARKT ergeben.

Konkret verzichten 3,4 Prozent der 1.026 bundesweit Befragten vollständig auf glutenhaltige Lebensmittel, weitere 14,8 Prozent meiden Gluten zumindest zum Teil. Nur jeder Fünfte meidet Gluten aufgrund einer ärztlicher Diagnose, jeder Sechste aufgrund der Diagnose eines Heilpraktikers. Zwei-Drittel derjenigen Befragten, die ganz oder teilweise auf Gluten verzichten, hatten gar keine Diagnose.

Jeder Fünfte verzichtet – doch nur jeder Hundertste leidet wirklich an Zöliakie

Wer an einer Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie leidet, muss das Klebeeiweiß, das in vielen Getreidesorten steckt, strickt meiden. Doch laut Prof. Torsten Zuberbier, Leiter des Allergie-Zentrums der Charité, leiden nur 0,5 bis 1 Prozent der Deutschen darunter. Also rund zwanzigmal weniger Menschen, als laut Umfrageergebnis auf Gluten verzichten.

„Die echte Zöliakie nimmt definitiv nicht zu. Was wir aber beobachten können, ist, dass immer mehr Menschen das Gefühl haben, sie reagieren auf bestimmte Nahrungsmittel“, ordnet Zuberbier die Ergebnisse der rbb-Umfrage ein. Seit einigen Jahren werde in der Wissenschaft das Phänomen der Glutensensitivität diskutiert. Manche Allergologen behaupteten, dass bis zu fünf Prozent der Bevölkerung aufgrund von Gluten Bauchschmerzen oder Verdauungsprobleme entwickeln, wenn sie Weizenprodukte mit Gluten konsumieren.

Studienlage weckt Zweifel, dass es Glutensensitivität wirklich gibt

Doch die auf Nahrungsmittel-Allergien spezialisierte Ernährungsberaterin Dr. Imke Reese zweifelt diese Aussagen an. „Die dazu durchgeführten Studien konnten bislang nicht zeigen, dass es dieses eigenständige Krankheitsbild Glutensensitivität wirklich gibt“. Die Studien zeigten vielmehr, dass nur die wenigsten Menschen wirklich davon profitieren würden, Gluten wegzulassen, so Reese gegenüber dem rbb. Sinnvoll sei es, Kohlenhydrate zu reduzieren. Doch Gluten sei eben nicht die Kohlenhydratkomponente im Getreide, deshalb seien glutenfreie Produkte auch nicht gesünder.

Zudem sind glutenfreie Produkte nach rbb-Recherchen bis zu fünfmal teurer als herkömmliche Produkte. Daher rät Reese dringend davon ab, aufeigene Faust auf Gluten zu verzichten. Stattdessen sollten Patienten einen Facharzt oder eine spezialisierte Ernährungsberaterin konsultieren. Dann könne über einen sogenannten IGE-Test und ein Ernährungstagebuch abgeklärt werden, ob wirklich eine Glutenunverträglichkeit vorliegt. Das sei bei den meisten Patienten gar nicht der Fall. Dieser Beobachtung schließt sich auch Allergologie-Professor Zuberbier an. „Wir haben viele Patienten, die unnötig ein, zwei Jahre Lebensmittel weglassen und dann in eine Mangelernährung kommen,“ sagt er.

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) / 04.02.19

 

Was ist ein Verbrauchsdatum ?
 

Leicht verderbliche Lebensmittel sind mit einem Verbrauchsdatum gekennzeichnet. Nach Ablauf des Datums darf die Ware nicht mehr verkauft werden und Verbraucher sollten das Lebensmittel auch nicht mehr verzehren.

„Dieses Datum nennt den letzten Tag, an dem man es noch essen kann. Ist es überschritten, ist eine Gesundheitsgefährdung nicht mehr auszuschließen“, erklärt Susanne Moritz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern.

Korrekt ist die Beschriftung „zu verbrauchen bis“ mit dem Datum selbst oder dem Hinweis, wo das Datum zu finden ist. Ergänzt wird das Datum durch eine Beschreibung, wie das Lebensmittel aufzubewahren ist. „Diese Bedingungen wie zum Beispiel die Kühltemperatur sollten Verbraucher unbedingt einhalten“, so Susanne Moritz.

Verpflichtend ist ein Verbrauchsdatum für frisches Geflügelfleisch und für Vorzugsmilch. Häufig findet es sich auch bei Hackfleisch, Feinkostsalaten, geräuchertem Fisch und bereits geschnittenen Salaten.

Nicht zu verwechseln ist das Verbrauchsdatum mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sind Lebensmittel meist noch genießbar und dürfen auch noch verkauft werden.

Quelle: Verbraucherzentrale Bayern / 01.02.19

Aufgepasst auf regionalen Wochenmärkten

 

Regionale Lebensmittel, kurze Transportwege, frischere Ware – das sind die Erwartungen, die Kunden an lokale Wochenmärkte haben.


Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des rbb-Verbrauchermagazins SUPER.MARKT. Demnach erwartet jeder dritte Befragte frischere Ware als im Supermarkt. Für fast 40% ist außerdem die regionale Herkunft der Lebensmittel Grund für den Einkauf auf einem Wochenmarkt. Der Begriff „regional“ ist jedoch nicht geschützt. Laut Umfrage versteht die überwiegende Mehrheit (80% der Befragten) darunter eine Entfernung von maximal 100 Kilometern.

Etliche Lebensmittel-Stände enttäuschen diese Erwartungen aber. Sie nutzen das positive Markt-Image aus: Waren vom Großmarkt statt vom Bauern, mehr als 500 Kilometer Transportwege aus Süd- oder Westdeutschland, Unkenntnis über die Herkunft oder gar Verweigerung von Auskünften. Das ergab eine Stichprobe des Verbrauchermagazins auf über 20 Märkten der Region. Nachgefragt wurde an Ständen für Fleisch und Wurst, Geflügel und Fisch.

Laura Gross vom Bundesverband Die Verbraucher Initiative e.v. kritisiert: „Wenn man will, kann man diese Regionalität und diesen Wunsch sehr leicht ausnutzen, indem man sehr vage bleibt und mit Accessoires einen Eindruck vermittelt, den man mit Lieferdokumenten nicht belegen kann.“

Alle Ergebnisse und Details am Montag, 21. Januar 2019 um 20.15 Uhr im rbb-Fernsehen: Verbrauchermagazin SUPER.MARKT.

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)/ 21.01.19

 

Ernährungsumstellung statt Wundermittel

Schritt für Schritt zum Wohlfühlgewicht

 

Zum Beginn eines neuen Jahres ist die Liste der guten Vorsätze erfahrungsgemäß lang. Viele möchten überflüssige Pfunde loswerden und greifen dafür auf Pillen und Pulver zurück. Doch damit lässt sich dieses Ziel kaum erreichen. Denn Nahrungsergänzungsmittel helfen nicht, das Gewicht dauerhaft zu reduzieren.

Viele Präparate sollten nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden, stellt der Bundesverband der Verbraucherzentralen klar. Denn eine Überdosierung oder eine Einnahme über einen längeren Zeitraum kann je nach Produkt die Gesundheit beeinträchtigen. Präparate mit Quell- und Ballaststoffen wirken zum Beispiel nur, wenn gleichzeitig viel getrunken wird. Ansonsten kann eine Verstopfung bis zum Darmverschluss die Folge sein.

Sogenannte Fatburner sind in erster Linie auf Sportler ausgerichtet, die ihren Körperfettanteil reduzieren möchten. Für die Präparate wird häufig eine Vielzahl von Pflanzenextrakten kombiniert. Dabei ist schwer einzuschätzen, wie die Stoffmischung auf den Körper wirkt. Nahrungsergänzungen aus dem Internet können sogar illegale Substanzen enthalten, warnen die Verbraucherschützer.

Auch Crash-Diäten sind der falsche Weg zur Traumfigur, da das Gewicht nach der Diät häufig erst recht in die Höhe schnellt. Der Jo-Jo-Effekt lässt sich vermeiden, wenn das Gewicht pro Monat nicht mehr als um zwei Kilogramm reduziert wird. „Wer gesund und langfristig abnehmen möchte, kann dieses Ziel nur durch eine langfristige Umstellung der eigenen Ernährungsweise und regelmäßiger Bewegung erreichen“, erklärt Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler vom Bundeszentrum für Ernährung. 

 

Quelle: www.bzfe.de / 11.01.19


Unverpackte Lebensmittel: Das ist beim Kauf wichtig 
 

Am Jahresanfang haben die guten Vorsätze wieder Hochkonjunktur: Dazu gehört für viele Verbraucher auch, Verpackungsmüll zu reduzieren und Lebensmittel öfter unverpackt einzukaufen. In der EU sollen bestimmte Plastikbehältnisse für Lebensmittel, die unmittelbar vor Ort aus der Verpackung heraus verzehrt oder als Take-Away-Gericht mitgenommen werden, zudem bald verboten sein. Die Experten von TÜV SÜD fassen zusammen, worauf Verbraucher beim Kauf unverpackter Lebensmittel achten sollten.

Beim Plastikverpackungsabfall liegt Deutschland laut Institut der Deutschen Wirtschaft je Einwohner bei 37 Kilogramm und damit 6 Kilogramm über dem EU-Durchschnitt. Europaparlament und EU-Staaten haben sich nun auf ein Verbot von Wegwerfprodukten aus Plastik geeinigt, das in gut zwei Jahren in Kraft treten wird. Darunter befinden sich auch bestimmte Wegwerfverpackungen für Lebensmittel, die nur für den kurzzeitigen Einmalverbrauch bestimmt sind.

In Deutschland gibt der Handel bereits seit Juli 2016 Plastiktragetaschen im Zuge einer freiwilligen Selbstverpflichtung nicht mehr gratis ab. Viele Verbraucher sind daher weitestgehend auf selbst mitgebrachte Mehrwegtragetaschen umgestiegen. Im Trend liegen auch sogenannte Unverpackt-Läden, die ihr Sortiment lose und verpackungsfrei verkaufen.

„Ob auf eine Verpackung verzichtet werden kann, hängt stark von der Art des Lebensmittels ab“, sagt Dr. Andreas Daxenberger, Lebensmittelexperte bei TÜV SÜD. „Schüttgut, Obst und Gemüse sowie pflanzliche Öle können gut unverpackt gekauft werden. Bei Fleisch-, Wurst-, Käsewaren sowie Milchprodukten ist das schwieriger.“ Verpackungen halten das Lebensmittel frisch, schützen das Aroma und sichern einen hygienischen Transport. Sie verhindern nicht nur den vorzeitigen Verderb, sondern sind auch Informations-, Deklarations- und Werbefläche. Beispiele dafür sind die Pflichtangaben sowie die Hygieneanforderungen.

Pflichtangaben auf Lebensmitteln

Die Lebensmittelinformationsverordnung schreibt bestimmte Informationen für Lebensmittel vor: So müssen zum Beispiel Nährwertkennzeichnung, Allergene, Zutatenverzeichnis bei verarbeiteten Lebensmitteln, Preis, Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) dem Verbraucher vor dem Kauf als Information zugänglich sein. „Für Unverpackt-Läden gibt es hier keine anderen Vorgaben als bei jedem anderen konventionellen Ladenkonzept.

Der Verbraucher verliert beim Unverpackt-Einkauf nichts an rechtlichem Schutz“, erklärt Daxenberger. Wenn also der Verkäufer die Verpackung nicht als Deklarationsort nutzen kann, ist er verpflichtet, die Informationen auf Schildern in direkter Umgebung der Ware anzubringen bzw. den Verbrauchern auf anderem Wege (z.B. ausliegende Listen mit Zutaten und Allergenen) über die Inhaltsstoffe zu informieren. Verbraucher sollten sich im Zweifelsfall danach im Laden erkundigen.

Hygieneanforderungen

Der Inhaber haftet für die Erfüllung hoher Hygieneanforderungen im Geschäft selbst und beim Einkaufsvorgangs an sich. Da die Lebensmittel in der Regel in größeren Gefäßen im Laden angeliefert werden, müssen sie in kleinere Spendersysteme umgefüllt werden, damit sie den Kunden ansprechend angeboten werden können. Gesundheitsamt und Zertifizierungsstellen kontrollieren bei Besuchen vor Ort, ob hier alles gut geplant ist und ob mögliche Fehlerquellen und Risiken minimiert wurden.

„Nicht geprüft werden können die von Verbrauchern selbst mitgebrachten Mehrwegverpackungen wie Gläser, Beutel, Becher, Schüsseln oder Kartonagen. Ganz wichtig ist, dass damit hygienisch alles in Ordnung ist und die Verschlüsse der Verpackungen einwandfrei funktionieren“, sagt Daxenberger. Denn der beste Unverpackt-Einkauf nützt nichts, wenn das Lebensmittel wegen Verschmutzung (z.B. Fettfilm oder Schimmel im Transportgefäß), Fehlaromen (Reste anderer Lebensmittel), Vermischung (von Schüttgut) oder mechanischer Beanspruchung (zerdrücktes Obst) letztlich nicht verwendet wird.

Unabhängig vom Verbot bestimmter Wegwerf-Gegenstände für den kurzzeitigen Einmal-Verbrauch kann der Verbraucher über die Produktauswahl beim Einkauf direkt Einfluss nehmen auf das Volumen der später zu entsorgenden Verpackung.

Quelle: TÜV SÜD / 07.01.19


Weihnachstvöllerei:
wenn sich das Festessen auf der Waage niederschlägt

 

An den Feiertagen wird geschlemmt. Nicht selten kommen mit Braten,  Rotwein und Plätzchen 6.000 Kalorien an einem Tag zusammen, mehr als das Dreifache der empfohlenen Menge. Das macht sich im neuen Jahr häufig auf der Waage bemerkbar. Wissenschaftler der Universität Birmingham in Großbritannien haben den Weihnachtspfunden den Kampf angesagt. Mit einfachen Regeln soll eine Gewichtszunahme verhindert werden.

Für die Studie wurden knapp 300 Menschen in der Zeit von November bis Januar begleitet. Es waren vor allem Frauen im Alter von durchschnittlich 44 Jahren. Die Wissenschaftler teilten die Probanden zufällig in zwei Gruppen ein. Die Hälfte der Teilnehmer wurde ermutigt, mindestens zweimal in der Woche ihr Gewicht zu prüfen. Sie bekamen praktische Tipps zur Gewichtskontrolle. Dazu zählten regelmäßige Mahlzeiten, die Auswahl fettärmerer Varianten, jeden Tag 10.000 Schritte zu laufen, alkoholische und gesüßte Getränke zu meiden, langsam zu essen und täglich fünf Portionen Obst und Gemüse zu verzehren.

Zudem bekamen sie eine Liste, mit welchen sportlichen Aktivitäten die Kalorien beliebter Festtagsspeisen und Getränke verbrannt werden könnten. So ist für ein Mince-Pie-Törtchen ein 21-minütiger Dauerlauf und für ein kleines Glas Glühwein 32 Minuten Walking notwendig. Die Kontrollgruppe bekam keine Ernährungstipps, sondern lediglich eine Broschüre über gesundes Leben.

Während die Teilnehmer der Kontrollgruppe über die Feiertage durchschnittlich um 0,37 kg zunahmen, verlor die Interventionsgruppe im Schnitt 0,13 kg an Gewicht. Der Unterschied zwischen den Gruppen lag bei durchschnittlich einem halben Kilogramm. Das ist zwar nicht viel, aber jede verhinderte Gewichtszunahme ist gut für die Gesundheit, kommentieren die Wissenschaftler.

Vielen fällt es schwer, sich nach den Festtagen wieder auf das vorherige Gewicht einzupendeln. Das kann sich über ein Jahrzehnt auf eine Gewichtszunahme von 5 bis 10 Kilogramm addieren und langfristig das Risiko für Übergewicht erhöhen. Weitere Studien über einen längeren Zeitraum sollen folgen, um die Ergebnisse zu untermauern.

„Bei allen guten Vorsätzen darf der Spaß und der Genuss am Essen aber nicht verloren gehen“, betont Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler am Bundeszentrum für Ernährung. „Wer das ganze Jahr über mehr oder weniger ausgewogen isst, kann zum feierlichen Anlass auch ohne schlechtes Gewissen über die Stränge schlagen. Denn dick werden wir nicht zwischen Heiligabend und Neujahr, sondern im Rest des Jahres – durch unsere Gewohnheiten im Alltag.“

Quelle: www.bzfe.de / 20.12.18


Kulinarische Ideen für das Fest:
weihnachtliches aus dem Glas

 

Wie jedes Jahr stellt sich vor Weihnachten die Frage nach dem perfekten Geschenk. Kulinarische Köstlichkeiten aus dem Glas sind eine persönliche Überraschung für Freunde und Familie. Die Vorbereitungen lassen sich ohne Hektik zu Hause treffen, und die Zubereitung ist meist weniger aufwändig als gedacht.

Sehr lecker sind zum Beispiel weihnachtliche Brotaufstriche. Für eine Spekulatiuscreme werden Gewürzspekulatius zerbröselt und mit einem Mixer fein zerkleinert. Nun Honig, Sahne, weiche Butter, Spekulatiusgewürz und Zimt hinzufügen und alles zu einer homogenen Masse verrühren.

Der Aufstrich wird in kleine Weckgläschen gefüllt und liebevoll mit bunten Bändern und einem weihnachtlichen Kärtchen dekoriert. Gut verschlossen ist er im Kühlschrank zwei bis drei Wochen haltbar. Die würzige Creme versüßt das Frühstück, ist aber auch eine leckere Füllung für Pfannkuchen.

Die vorweihnachtliche Glühweinzeit kann nach dem Fest mit einem würzigen Gelee verlängert werden. Für das Glühweingelee wird Rotwein mit fein geriebener Schale einer unbehandelten Orange, Gewürznelke, Sternanis und Zimtstangen aufgekocht. Nun den Topf vom Herd nehmen und zwei Stunden ziehen lassen. Die Gewürze aus dem Wein nehmen und auf die Gläser verteilen. Traubensaft und Gelierzucker unter den Wein rühren, aufkochen und drei Minuten sprudelnd kochen lassen und in die Gläser füllen.

Auch Pikantes ist am Heiligabend gefragt. Wie wäre es mit einem selbstgemachten Honigsenf? Ein weihnachtliches Apfelchutney und ein rotes Trauben-Chutney mit Thymian und Rosmarin sind ebenfalls beliebte Geschenke für das Fest. Ein grünes Pesto ist ideal für Pasta und Brot. Dazu werden von verschiedenen Kräutern wie Petersilie, Basilikum und Koriander die Blätter abgezupft und mit einem Stabmixer fein zerkleinert. Anschließend Pinien- und Kürbiskerne, Koriandersamen, Knoblauchzehen und Salz hinzugeben. Je nach gewünschter Festigkeit mit Olivenölauffüllen.

Nun in kleine Einweggläser geben, glattstreichen, die Oberfläche mit Olivenöl bedecken. Im Kühlschrank hält sich das Pesto zwei bis drei Wochen. So schmeckt es auch noch nach den Feiertagen.

Quelle:  www.bzfe.de / 20.12.18

 

Gibt es ein Gesundheitsrisiko für den Menschen
durch Mikroplastik?

 

Mehr Forschung und wissenschaftliche Daten notwendig.

Das österreichische Umweltbundesamt und die Medizinische Universität Wien haben erste, vorläufige Ergebnisse einer Pilotstudie zum Thema Mikroplastik (Mikrokunststoffpartikel) präsentiert. Sie haben bei acht Probanden Mikroplastik im Stuhl nachgewiesen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fasst seine Erkenntnisse zu möglichen gesundheitlichen Risiken von Mikroplastik für den Menschen zusammen.

Mikroplastik in Lebensmitteln

Dem BfR liegen keine gesicherten Daten zur chemischen Zusammensetzung, zur Partikelgröße und zum Gehalt von Mikroplastikpartikeln in Lebensmitteln vor. Aufgrund des Fehlens belastbarer Daten ist eine gesundheitliche Risikobewertung für den Verzehr von mit Mikroplastikpartikeln verunreinigten Lebensmitteln derzeit nur eingeschränkt möglich. Auf Anfrage des BfR hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine umfassende wissenschaftliche Stellungnahme zum „Vorkommen von Mikroplastikpartikeln und Nanoplastikpartikeln in Lebensmitteln, insbesondere in Meerestieren“, erarbeitet.

Danach besteht die Möglichkeit einer oralen Aufnahme von Mikroplastik einer bestimmten Größe, wobei bislang mangels analytischer Methoden und valider Studien der Verbleib und die mögliche Degradation im Gastrointestinaltrakt nicht hinreichend untersucht sind. Laut EFSA zeigen verfügbare Studien, dass die Resorption im Darm sehr gering zu sein scheint (Ergebnisse aus Nagerstudien). Laut EFSA können nur Mikropartikel kleiner als 150 Mikrometer (μm, 1 μm entspricht 0,001 mm) die Darmbarriere überwinden und nur Mikropartikel kleiner als 1,5 μm tiefer gelegene Organe erreichen. Derzeit liegen keine Ergebnisse aus Humanstudien vor.

Erste eigene Untersuchungen des BfR an Kulturen menschlicher Darmepithelzellen sowie im Tierexperiment zeigten, dass Kunststoffpartikel bis zu einem Durchmesser von ca. 4 μm zwar in der Zellkultur von Epithelzellen der Darmwand aufgenommen werden können. Im Tierversuch zeigte sich jedoch, dass trotz der Verabreichung sehr großer Mengen Kunststoffpartikel in der Größe von 1 – 10 μm, diese nur vereinzelt in den untersuchten Darmepithelzellen zu finden waren. Die bislang am BfR mit verschiedenen Modell-Partikeln durchgeführten Untersuchungen zur oralen Aufnahme von Mikropartikeln ergaben keine Hinweise auf Schädigungen des Darmgewebes.

Zur Frage, ob sich Mikrokunststoffpartikel im Körper ablagern können, liegen dem BfR keine Erkenntnisse vor.

Mikroplastik in kosmetischen Mitteln

Nach jetzigem Kenntnisstand ist ein gesundheitliches Risiko auch durch dermale oder unbeabsichtigte orale Aufnahme über Peelings oder Duschgele aus Sicht des BfR unwahrscheinlich, da die dort vorkommenden Mikrokunststoffpartikel größer als 1 μm sind. Bei dieser Partikelgröße ist bei vorhersehbarem Gebrauch der Produkte eine Aufnahme über die gesunde und intakte Haut nicht zu erwarten.

Auch beim zufälligen Verschlucken von Kosmetikprodukten ist davon auszugehen, dass eine Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt nur in geringem Maße und nur bei Partikeln von wenigen Mikrometern Größe möglich wäre und dass der überwiegende Teil der Partikel über den Stuhl ausgeschieden wird. Dass während der Passage durch den Magen-Darm-Trakt gesundheitlich relevante Mengen an Ethylen aus Polyethylen von Mikrokunststoffpartikeln freigesetzt werden, ist aus Sicht des BfR unwahrscheinlich.

Mikroplastik als Transportvehikel für andere unerwünschte Stoffe

Es ist beschrieben, dass sich an Mikroplastikpartikeln Stoffe anlagern können. Diese Stoffe binden entsprechend ihrer chemisch-physikalischen Oberflächeneigenschaften und können mit den Mikroplastikpartikeln Wechselwirkungen eingehen. Aufgrund der überwiegend unpolaren, lipophilen (= fettliebenden) Eigenschaften von Mikroplastikpartikeln werden hier Stoffe wie z.B. polychlorierte Biphenyle (PCB) oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe(PAK) diskutiert. Ob diese Stoffe über die Aufnahme durch beladene Mikroplastik-Partikel tatsächlich zur Exposition des Menschen beitragen, ist bislang nicht erforscht worden.

Eine Modellrechnung der EFSA (EFSA 2016a) zeigt auf, dass sich die tägliche Aufnahme von PCB und PAK über den Verzehr von belasteten Mikroplastikpartikeln in Muscheln im Vergleich zu anderen Aufnahmepfaden lediglich um 0,006 % bei den PCB bzw. weniger als 0,004 % bei den PAK erhöhen kann.

Dabei wurde der Extremfall angenommen, dass ein Mensch täglich 225 g Muscheln mit einem Gehalt von 7 μg Mikroplastik-Partikeln je kg Muscheln (entspricht 900 Partikeln) verzehrt, die wiederum hohe Gehalte an PCB und PAK aufweisen und von denen die PCB bzw. PAK komplett in den Menschen übergehen.

Es ist beschrieben, dass sich Biofilme aus Bakterien auf Partikeln entwickeln können, die z.B. im Wasser treiben. Ob und in welchem Ausmaß Mikroplastik-Partikel dabei als Vehikel für Bakterien oder Viren fungieren können, die einen Einfluss auf die Sicherheit von Nahrungsmitteln bzw. die Gesundheit von Menschen haben, ist nicht untersucht.

Vermeidung der Aufnahme von Mikroplastik durch den Menschen

Quellen für Mikroplastikpartikel-Einträge in die Umwelt und in die Nahrungskette sind vielfältig. Allgemeingültige Empfehlungen für Schutzmaßnahmen sind derzeit nicht formulierbar. Es gibt großen Forschungsbedarf in Bezug auf die Fragestellung, ob bzw. unter welchen Bedingungen Mikroplastik-Partikel ein mögliches Gefährdungspotential haben können. Eintrittspfade für Mikroplastikpartikel in die Umwelt und die Nahrungskette müssen weiter erforscht werden und nach Lösungen zur Vermeidung von Einträgen muss gesucht werden.

Quelle: BfR / 10.12.18

 

Kokosöl 
gut zum braten - schlecht für den Cholesterinspiegel

 

Kokosöl eignet sich gut als Bratöl, ist aber nicht das gesündeste Öl, denn es besteht hauptsächlich aus gesättigten Fettsäuren. Für die Dezember-Ausgabe ihrer Zeitschrift test hat die Stiftung Warentest 15 Kokosöle untersucht. Fünf Produkte schneiden gut ab.

Die meisten Öle sind geschmacklich gut und eignen sich zum Braten, da sie sich sehr hoch erhitzen lassen. Tofu oder Fleisch werden damit besonders knusprig. Fünf Kokosöle erreichen ein gutes test-Qualitätsurteil, sieben sind befriedigend, zwei ausreichend und eins mangelhaft. Im Produkt von Aldi Nord wurden Schadstoffe gefunden, darunter Mineralölbestandteile und Weichmacher. Zudem ist es kein natives Kokosöl. Der Discounter hat das Öl inzwischen aus dem Handel genommen.

„Man sollte Kokosöl nur in Maßen verwenden, denn es enthält überwiegend gesättigte Fettsäuren, die das schlechte Cholesterin im Blut und damit auch das Risiko auf Herzkreislauferkrankungen erhöhen“, so Dr. Birgit Rehlender, Lebensmittelexpertin bei der Stiftung Warentest. „Der Anteil gesättigter Fettsäuren im Kokosöl liegt bei 90 Prozent.“ Zum Vergleich: Beim Olivenöl machen die gesättigten Fette nur 17 Prozent und beim Rapsöl sogar nur acht Prozent aus.

Quelle: Stiftung Warentest / 23.11.18

 

Weniger, aber hochwertiges Fleisch essen

 

Schweine, Hühner und Rinder sollen ein gutes Leben gehabt haben, bevor sie auf dem Teller landen. Das wünschen sich die meisten Verbraucher. Doch bis der Wunsch in allen Ställen Realität wird, ist es noch ein weiter Weg.

Schon jetzt haben Verbraucher die Wahl, ob, wie viel und welches Fleisch sie essen. Die VERBRAUCHER INITIATIVE sagt, woran sie Produkte aus tiergerechter Nutztierhaltung erkennen, und gibt Tipps für den gesundheits- und umweltbewussten Einkauf…

Betriebe, die anerkannt ökologisch wirtschaften oder nach den Richtlinien von Neuland, Tierschutzverbänden und der Initiative Tierwohl arbeiten, produzieren tierfreundlicher. Sie sind beispielsweise an dem EU-Bio-Siegel, den Zeichen der Bio-Anbauverbände, dem Neuland-Zeichen sowie den Labels des Deutschen Tierschutzbundes und der Initiative Tierwohl zu erkennen.

Die Programme unterscheiden sich in den Ansprüchen, die sie an die Haltung stellen, und in der Verfügbarkeit der Produkte. Bei der Kaufentscheidung kommt es darauf an, auf welchen Aspekten der Schwerpunkt liegt. Am weitesten verbreitet ist Fleisch aus den Tierwohl-Label-Programmen des Deutschen Tierschutzbundes und der Initiative Tierwohl.

Aber auch Bio-Fleisch ist inzwischen in Discountern, Supermärkten und auf Wochenmärkten erhältlich. Wer sich für Fleisch aus Neuland-Betrieben entscheidet, kann es z. B. über das Internet oder in niedergelassenen Fleischereien beziehen.

In Deutschlands Haushalten wandern trotz rückläufigen Verbrauchs im Durchschnitt immer noch zu viele Schnitzel, Steaks und Bratwürste auf den Tisch. Ernährungs-, Gesundheits- und Umweltexperten raten zu maßvollem und bewusstem Genuss. Fleisch nicht täglich, sondern nur ab und zu sowie in kleinen Mengen und als aromatische Beilage zu essen, schont Gesundheit und Umwelt.

„Kaufen Sie aus diesen Gründen lieber weißes Geflügelfleisch als rotes Fleisch vom Rind oder Schwein. Es gilt als weniger klimaschädlich und gesundheitlich verträglicher“.

Quelle: Verbraucher Initiative / 07.11.18

 

 

Foodblogger als Ernährungsexperten?

Hilfe bei Ernährungsfragen nur bei Fachkräften


Über 1.000 deutsche Foodblogs versorgen uns mit kreativen Rezepten. Professionelle Fotos lassen uns das Wasser im Munde zusammenlaufen und locken uns via Instagram, Pinterest oder Facebook auf toll gestaltete Blogs. Dort geht es um Genuss, um Selberkochen und aktuelle Trends. Die Blogger verraten ihre Lieblingsrezepte, schreiben mit einer Portion Humor über ihre Erfolge und Misserfolge in der Küche und sind dabei immer authentisch.

Drehen sich ihre Blogs um saisonale Gemüseküche, vegetarische Grillrezepte oder bunte Cupcakes motivieren sie die Menschen damit zu einer abwechslungsreichen Ernährung mit frischen Zutaten, einem nachhaltigen Lebensstil und zu bewusstem Genuss.

Manche von Foodbloggern gehypte Zutaten und Trends haben aber ihre Schattenseiten. Aktuelles Beispiel: Aktivkohle zur Herstellung von schwarzen Smoothies oder Eis. Wer regelmäßig Medikamente nimmt, lässt davon besser die Finger. Auch Blogger, die sich ohne fachlichen Hintergrund als Ernährungsexperten positionieren, sind buchstäblich mit Vorsicht zu genießen.

Wer eine glutenfreie Ernährung für jedermann empfiehlt, hat die Zusammenhänge nicht verstanden. Kein Wunder, denn dazu braucht es mehr als persönliche Erfahrungen, eine Recherche im Internet oder einen Crash-Kurs zum nicht geschützten Begriff des „Ernährungsberaters“ (im Gegensatz zu „zertifizierten Ernährungsberatern“).

Menschen, die sich von Bloggern nicht nur Anregungen für abwechslungsreiches Kochen versprechen, sondern Hilfe in Ernährungsfragen suchen, sollten vorab gründlich überprüfen: Wer schreibt hier eigentlich? Welche Ausbildung hat er absolviert? Steckt ein materielles Interesse hinter den Tipps und Empfehlungen?

Auf letzteres können Hinweise wie „enthält Werbung“ deuten. Dann ist eine gewisse kritische Distanz ratsam. Im Idealfall hat der Blogger, der zu Ernährungsfragen Stellung nimmt, ein passendes wissenschaftliches Studium absolviert, ist zertifizierter Ernährungsberater oder gelernter Diätassistent. Wer solch eine Ausbildung vorweisen kann, weiß, worüber er spricht und stellt schwierige Sachverhalte differenziert dar. Und der verrät seine berufliche Herkunft gerne im „über mich“ oder Impressum.

Auch bei allen anderen können Blogposts zu komplexen Ernährungsthemen, Ernährungsstilen und -trends gut recherchiert und richtig dargestellt sein. Im Zweifel und besonders dann, wenn radikale Ernährungsumstellungen empfohlen werden, lohnt sich ein Nachforschen bei unabhängigen Organisationen wie dem Bundeszentrum für Ernährung.

Quelle: www.bzfe.de / 02.10.18

Frauen leben länger – Männer auch

Höhere Lebenserwartung, aber große Unterschiede

 

Die Europäer leben länger und sind im Alter gesünder. Allerdings sind die Fortschritte ungleich verteilt – zwischen den Ländern und zwischen den Geschlechtern. Das hat der aktuelle Europäische Gesundheitsbericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gezeigt, der alle drei Jahre veröffentlicht wird.

In der europäischen Region leben die Menschen durchschnittlich mehr als ein Jahr länger als noch vor fünf Jahren. Bei den Männern ist im Zeitraum zwischen 2010 und 2015 ein Anstieg von durchschnittlich 1,3 Jahren und bei Frauen von 1,0 Jahren zu verzeichnen. Auch wenn sich die Lücke der Lebenserwartung zwischen den Geschlechtern allmählich schließt, leben Frauen immer noch durchschnittlich 6,6 Jahre länger als Männer. Große Unterschiede gibt es nach wie vor zwischen den Ländern. So liegen zwischen dem Land mit dem höchsten (83,1 Jahre) und dem niedrigsten Wert (71,6 Jahre) mehr als ein Jahrzehnt. Die durchschnittliche Zahl der gesunden Lebensjahre ab dem 65. Lebensjahr ist auf immerhin 9,4 Jahre gestiegen – für Frauen und für Männer.

Die vorzeitige Mortalität aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und chronischen Atemwegserkrankungen wird voraussichtlich bis 2020 um jährlich mindestens 1,5 Prozent gesenkt. Wenn lebensstilbedingte Risikofaktoren aber weiter zunehmen, kann sich der positive Trend umkehren. So sind Übergewicht (plus 3 %) und Adipositas (plus 2,5 %) in fast allen europäischen Ländern auf dem Vormarsch.

 

Quelle: www.bzfe.de /  21.09.18

 

Was tun mit den vielen Zwetschgen im Garten?
 

Bäuerinnen geben Tipps für die Verwertung der Früchte.

Überall biegen sich zur Zeit Zwetschgen- und Pflaumenbäume unter der Last der blauen Früchte. Jetzt ist Kreativität gefragt, will man die vielen köstlichen Vitaminbomben nicht einfach den Wespen überlassen. Die Landfrauen im Bayerischen Bauernverband helfen mit Tipps und Verarbeitungsideen.

Purer Genuss

Frisch vom Baum sind Zwetschgen und Pflaumen sehr köstlich und aufgrund ihres hohen Ballaststoff- und Fruchtzuckergehaltes zudem verdauungsfördernd. Empfindliche Menschen sollten hier allerdings nicht zu viele Früchte naschen, da sonst Bauchschmerzen und Blähungen drohen können.

An einem kühlen und dunklen Ort halten sich die Früchte drei bis vier Tage.  Frische Zwetschgen sind mit einer weißen Wachsschicht überzogen, die sie vor dem Austrocknen schützt. Deshalb Früchte erst kurz vor dem Verzehr waschen.

Einfrieren

Die schnellste und einfachste Methode, Zwetschgen und Pflaumen für den Winter zu konservieren, ist sie einzufrieren: Dazu entsteinen Sie die Früchte und frieren Sie in einem Gefrierbeutel ein, den Sie zuvor mit einer Angabe zum Inhalt, dem Einfrierdatum und Menge beschriften. Gefrorene Früchte halten circa ein Jahr. Bei großen Mengen an Früchten empfiehlt sich die Anschaffung eines Zwetschgen-Entsteiners.

Trocknen / Dörren

Zwetschgen und Pflaumen können durch Dörren im Backofen haltbar gemacht werden. Dazu die Früchte waschen, entsteinen und einlagig auf mit Backpapier ausgelegte Ofenbleche legen. Bei einer Temperatur von 50 bis 60 °C circa 15 Stunden trocknen. Dabei sollte die Ofentür mit einem Holzlöffel leicht geöffnet gehalten werden, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Wichtig ist, die Blechpositionen immer wieder zu tauschen. Gedörrte Zwetschgen bzw. Pflaumen sind fertig, wenn sich ihre Oberfläche leicht ledrig und fest anfühlt. Nach dem Abkühlen sind die Früchte in verschließbaren Dosen und Gläsern über Monate haltbar.

Datschi und Co.

Als Kuchenbelag eignen sich Zwetschgen und Pflaumen, für einen Datschi werden traditionell Zwetschgen verwendet. Als Unterlage dient je nach Geschmack ein Hefe- bzw. Mürbteig, auf dem die entsteinten und eingeschnittenen Früchte gedatscht, also flach aufgedrückt, werden. Verfeinert werden Zwetschgen- und Pflaumenkuchen gerne mit Zimt-Streusel.

Kompott und Mus

Zwetschgen-Kompott oder Pflaumenmus sind herrliche Begleiter von Mehlspeisen und herzhaften Wildgerichten oder zum Beispiel auch als „Topping“ auf Joghurt und Quark eine schöne Frühstücksidee. Bei beiden Gerichten ist Sauberkeit und hygienisches Arbeiten der Garant für langen Genuss.

Egal ob Sie, wie beim Kompott gekochte Fruchtstücke oder wie beim Mus gekochte und pürierte Früchte verwenden, sollten die Gläser jeweils heiß gespült und der Inhalt heiß eingefüllt werden.
Als Geschmackszutat eignen sich zum Beispiel Rotwein, Zimt, Nelken, oder auch Orangenschale.

Chutney und Co.

Süße Früchte wie Pflaumen und Zwetschgen passen auch hervorragend zur herzhaften Küche. Verarbeitet mit Ingwer, Curry, Thymian, Zwiebel und Essig sind sie Grundlage vielfältiger Chutneys oder Saucen, die gut zum Beispiel zu Gegrilltem passen. Aber auch in Kombination mit kräftigem Käse sind herzhaft eingemachte Zwetschgen und Pflaumen eine hervorragende Ergänzung.

Wo ist der Unterschied zwischen Zwetschgen und Pflaumen?

Zwetschgen sind die länglich-ovalen Verwandten der eher runden Pflaumen. Im Gegensatz zu den Pflaumen lösen sich Zwetschgen leicht vom Stein und haben ein festes Fruchtfleisch. Sie eigenen sich daher für Obstkuchen, Zwetschgenknödel oder fruchtige Desserts.

Pflaumen haben eine eher weiche Konsistenz und zerkochen schneller beim Erhitzen. Deshalb eigenen sie sich besonders für Mus, Likör oder Konfitüre. Neben ihren vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in der Küche sind Zwetschgen aber auch reich an Vitamin A, B, C und E. Damit unterstützen sie das Immun- und Nervensystem. Aufgrund ihres hohen Ballaststoff- und Fruchtzuckergehaltes wirken Zwetschgen zudem verdauungsfördernd.

Quelle: Bayerischer Bauernverband / 03.09.18

Übergewicht bei Teenagern

Bereits in der Jugend leidet das Herz

 

Wer als Jugendlicher zu viel wiegt, hat häufig bereits als junger Erwachsener einen erhöhten Blutdruck und ein belastetes Herz. Das lässt eine Studie der Universität Bristol vermuten. Die Wissenschaftler hatten Daten von mehr als 3.000 jungen Probanden im Alter von 17 Jahren ausgewertet. Es wurden unter anderem Blutdruck, Herzfrequenz und der Körpermassenindex (BMI) als Verhältnis von Gewicht zur Körpergröße ermittelt, der ein Maß zur Beurteilung des Körpergewichts ist. Im Alter von 21 Jahren bestimmten Mediziner bei rund 400 der Studienteilnehmenden mit Hilfe von Magnetresonanztomographie Herzgröße und bestimmte Parameter zur Funktion des Herzens.

Teenager, die im Alter von 17 Jahren zu viele Pfunde auf die Waage brachten, hatten im Alter von 21 Jahren häufiger einen erhöhten Blutdruck. Außerdem neigten sie zu einer Vergrößerung der linken Herzkammer, die das sauerstoffreiche Blut in den Körper pumpt. Das deutet auf eine Organschädigung des Muskels hin und ist ein Vorbote für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Reine Beobachtungsstudie können aber keine ursächlichen Beziehungen nachweisen. Mit Hilfe von genetischen Methoden wie der Mendelschen Randomisierung konnten die Wissenschaftler die Resultate jedoch untermauern. Allerdings ließen sich bei der Herzfrequenz der übergewichtigen Jugendlichen keine erhöhten Werte feststellen. Das lässt vermuten, dass die Vergrößerung des Herzens allein auf die Erhöhung des Schlagvolumens zurückzuführen war. Das Schlagvolumen ist die Menge Blut, die das Herz bei einem Herzschlag in den Körper pumpt. Die Halsschlagader war nicht verdickt, sodass Adipositas offenbar zunächst nur das Herz belastet und Arteriosklerose erst im höheren Alter auftritt.

Die britischen Wissenschaftler betonen im Fachjournal „Circulation“, wie wichtig die Vorbeugung von Übergewicht und Fettleibigkeit bereits im Kindes- und Jugendalter ist, um Herz-Kreislauf-Beschwerden und anderen Erkrankungen im späteren Leben vorzubeugen.

 

Quelle:  www.bzfe.de / 22.08.18

 

Einkaufen in Unverpackt-Läden

Nicht schwieriger, aber anders

 

Heute gibt es fast in jeder größeren deutschen Stadt Geschäfte, die verpackungsfreie Produkte anbieten. Die ersten „Unverpackt“-Läden wurden gerade einmal vor vier Jahren eröffnet. Seitdem werden es immer mehr. Das trifft den Nerv der Zeit, denn viele Menschen lehnen die „Verpackungsflut“ ab und suchen nach umweltbewussten Alternativen.

Aber wie fügt sich der unverpackte Einkauf in den Alltag ein, und welche Hürden gibt es? Damit haben sich Wissenschaftler der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) beschäftigt. Sie führten eine Tagebuch-Studie mit 48 Kunden von zwei Unverpackt-Läden in Münster und Hamburg durch. Über einen Zeitraum von drei Wochen wurde jeder Einkauf ab einem Wert von 5 Euro mit Einkaufsstätte und Kassenbon erfasst. Insgesamt 575 Einkäufe und 4.452 Produkte gingen in die Auswertung ein.

Offenbar kombinieren die Verbraucher den Einkauf im Unverpackt-Laden in unterschiedlichem Ausmaß mit Besorgungen im klassischen Supermarkt, Bioladen oder auf dem Wochenmarkt. „Die Lage und Erreichbarkeit eines Ladens spielt für die Wahl einer Einkaufsstätte die größte Rolle, aber auch das unverpackte Angebot und die Auswahl an Bioprodukten sind den Kunden wichtig“, erklärt Dr. Melanie Kröger, Projektkoordinatorin an der HNEE.

Die Käufer entscheiden bewusst, welche Produkte sie in welcher Einkaufsstätte kaufen. So greifen sie im Unverpackt-Laden besonders häufig zu Nüssen, Saaten, Müsli, Flocken und Trockenfrüchten, hat die Studie gezeigt. Auch Getreide, Reis und Hülsenfrüchte sind typische Produkte. Für Südfrüchte und anderes Obst, Gemüse, Käse und Wurst gehen Kunden von Unverpackt-Läden eher in klassische Geschäfte. Solche Lebensmittel gibt es dort in großer Auswahl und häufig auch als lose Ware.

In einem Unverpackt-Laden bringen Verbraucher ihre eigenen Behälter, etwa Schraubgläser, Boxen oder Tüten mit. „Dadurch braucht der Unverpackt-Einkauf etwas Vorbereitung und muss erst in den Alltag integriert werden. Er ist nicht per se schwieriger, sondern anders“, verdeutlicht Kröger. Es hilft zum Beispiel, wenn immer eine Tasche mit den notwendigen Behältern griffbereit in der Küche steht. Die Studie zeigt auch, dass unverpackt-Kunden einen festen Rhythmus entwickeln, etwa einen bestimmten Tag pro Woche dort einkaufen. Die Motive für den unverpackten Einkauf sind vielfältig. In erster Linie möchten die Kunden Abfall und Plastik reduzieren, aber auch die Auswahl individueller Mengen und die Produktqualität werden geschätzt.

 

Quelle: www.bzfe.de / 19.07.18

 

"Bequeme" Lebensmittel kühlen:

Obstbecher und küchenfertige Salate gleich verbrauchen

 

Nicht nur zur Sommerzeit, aber gerade jetzt muss man verstärkt auf Hygienegrundsätze achten. Vorgeschnittenes Obst und in Folien verpackte Blattsalate sind praktisch, besonders wenn es mal schnell gehen soll. Doch vom Anbau bis zur Verpackung besteht das Risiko einer mikrobiellen Kontamination, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin betont.

Diese „Bequem-Produkte“ müssen deshalb im Handel gekühlt angeboten werden. Ähnlich wie bei Speiseeis wäre eine Kühltasche für den Transport sinnvoll. Und Daheim gehören sie sogleich in den Kühlschrank.

Die vorgeschnittenen Blattsalate werden unter Schutzatmosphäre verpackt. Das heißt, ist die Verpackung erst mal geöffnet, dann ist dieses leicht verderbliche Lebensmittel der normalen Atmosphäre ausgesetzt. Und da wimmelt es natürlicherweise nun mal nur so von allen möglichen Keimen. Der Hersteller garantiert die Qualität des Produkts jedoch nur für die ungeöffnete Verpackung sowie bei vorgeschriebener Kühlung. Deshalb sollte man den Salat nach dem Öffnen sofort komplett verwenden und nichts aufbewahren.

Farbverlust, braune Stellen oder viel Flüssigkeit weisen auf eine mangelnde Frische hin. Ebenso kritisch ist eine gewölbte Verpackung, da die gebildeten Gase Zeichen der einsetzenden Gärung sind.

Quelle: www.bzfe.de / 05.07.18

Kann man Blüten essen und welche?

 

Viele Blüten sind essbar. Sie schmecken von süß bis würzig scharf und sorgen in Salaten, Desserts und Snacks für ein besonderes Geschmackserlebnis. „Die Blüten von Begonie, Borretsch und Chrysanthemen, Dahlien, Gänseblümchen und Herbstastern sind ebenso genießbar wie die Holunder-, Lavendel- und Schlüsselblumenblüten“, erklärt Silke Noll, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern.

Gern genutzt werden auch Ringelblume und Kapuzinerkresse. Aus ihnen kann man beispielsweise Blütenbutter oder Blütensalat herstellen. Gegessen werden sollten nur Blüten ungespritzter Pflanzen. Idealerweise kommen sie möglichst frisch auf den Tisch. Die besten Aromen liefern die Blüten am Morgen, wenn sie sich gerade geöffnet haben.

Einige Blüten wie Veilchen oder Rosen lassen sich auch kandiert oder getrocknet einsetzen. Akelei, Christrose und Fingerhut sind dagegen giftig und dürfen nicht verzehrt werden. Ernährungsexpertin Silke Noll rät, nur Blüten zu essen, von denen man sicher weiß, dass sie essbar sind.

Quelle: Verbraucherzentrale Bayern / 29.06.18

Nahrungsergänzungsmittel für Kinder:
nützlich oder überflüssig ?

 

Marktcheck der Verbraucherzentralen belegt, dass zahlreiche Produkte überdosiert und ungeeignet sind.

 

Jedes zehnte Kind bekommt täglich Nahrungsergänzungsmittel oder mit Vitaminen und Mineralstoffen angereicherte Lebensmittel. Einige sogar Beides. Die Produkte vermitteln den Eindruck, dass sie die Abwehrkräfte stärken oder die Konzentrationsfähigkeit erhöhen.

Die Verbraucherzentralen haben 26 Nahrungsergänzungen für Kinder auf Zusammensetzung und Werbeaussagen geprüft. Das Ergebnis: Die Produkte sind meist zu hoch dosiert, was zu unerwünschten Wirkungen führen kann. Außerdem sind sie schlichtweg überflüssig und häufig sehr teuer.

Der Marktcheck zu Nahrungsergänzungsmitteln für Kinder legt grundsätzliche Schwächen der Produktgruppe offen. Bei 85 Prozent der Produkte lag mindestens eines der Vitamine oder Mineralstoffe über dem Referenzwert der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für vier- bis sieben-Jährige.

42 Prozent der Produkte (11 von 26) überschritten die vom Bundesinstitut für Risikobewertung empfohlenen Höchstmengen für die tägliche Zufuhr an Vitaminen und Mineralstoffen aus Nahrungsergänzungsmitteln. Das ist besonders kritisch, denn diese Höchstmengen sind für Jugendliche ab 15 Jahren vorgesehen. So können sich beispielsweise die fettlöslichen Vitamine A oder D im Körper anreichern und sich in Form von Kopfschmerzen, Übelkeit oder Müdigkeit negativ auf die Gesundheit auswirken.

„Der Gesetzgeber sollte verbindliche Höchstmengen für Nährstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln festlegen und dabei die spezifischen Bedürfnisse von Kindern berücksichtigen“, fordert Uta Viertel von der Verbraucherzentrale Sachsen. Vor dem Hintergrund des Vorsorgeprinzips ist aus Sicht der Verbraucherzentralen bis zur Festlegung einer solchen verbindlichen Regelung für Nahrungsergänzungsmittel für Kinder keine ausreichend sichere Produktgruppe.

Vor allem Produkte in Form von Bonbons oder Bärchen bergen zudem die Gefahr, mit Süßigkeiten verwechselt und in größeren Mengen verzehrt zu werden. Die gesundheitsbezogenen Angaben auf den Verpackungen waren überwiegend zulässig, dennoch vermittelten sie oft ein falsches Bild. Eine übermäßige Zufuhr von Nährstoffen über den Bedarf hinaus führt nicht zu einer Steigerung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit.

„Eltern müssen besser über Risiken aufgeklärt werden, die durch die Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln auftreten können. Kinder benötigen in der Regel keine Nahrungsergänzungen. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung an der frischen Luft sind und bleiben die Voraussetzung für eine gute Entwicklung der Kinder“, empfiehlt Viertel.

Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen / 19.06.18

Kalte Limonade oder warmer Tee

Was erfrischt in der Sommerhitze?

 

An heißen Sommertagen ist die Lust auf eiskalte Getränke besonders groß. Eine Limonade mit Eiswürfeln soll für Abkühlung sorgen. Allerdings erfrischt der kühle Drink nur für den ersten Augenblick. Dann produziert der Körper zusätzlich Wärme, um den Temperatursturz auszugleichen. Auch ein heißer Kaffee ist bei sommerlichen Temperaturen keine gute Idee. Da der Körper die Wärme abgeben möchte, erweitern sich die Gefäße, und wir schwitzen noch mehr. Ideal sind lauwarme Getränke, da sie der Körpertemperatur am ehesten entsprechen und den Kreislauf schonen. Nicht ohne Grund wird in arabischen und nordafrikanischen Ländern gerne ein warmer Pfefferminztee getrunken.

Viel wichtiger als die Trinktemperatur ist allerdings die Trinkmenge. Mehr als die Hälfte des menschlichen Körpers besteht aus Wasser. Er braucht Flüssigkeit, um zu funktionieren. Daher sollte ein Erwachsener am Tag im Durchschnitt mindestens 1,5 Liter trinken. Bei hohen Temperaturen ist der Bedarf deutlich höher, da wir schwitzen und auch über den Schweiß Flüssigkeit verlieren. Dieser Verlust muss ausgeglichen werden. „Nehmen Sie auch unterwegs, auf Autofahrten und Spaziergängen immer eine Flasche Wasser mit“, rät Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Mit einem Spritzer Zitronensaft, wenigen Blättern frischer Minze oder ein paar Gurkenscheiben kommt etwas Geschmack in das Leitungs- oder Mineralwasser. Gute Durstlöscher sind auch ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees oder Saftschorlen im Verhältnis von einem Teil Fruchtsaft und drei Teilen Wasser.

Bereits zwei Prozent Flüssigkeitsverlust bezogen auf das Körpergewicht verringern die geistige Leistungsfähigkeit, was sich vor allem am Arbeitsplatz bemerkbar macht. „Wer eine Flasche Wasser oder eine Karaffe auf den Schreibtisch stellt, kann das Trinken gar nicht mehr vergessen“, meint Seitz. „Auch zu jeder Mahlzeit gehört ein Getränk – nicht nur im Sommer.“ Der ideale Snack für zwischendurch ist wasserhaltiges Obst und Gemüse, da der Körper auch über die Nahrung Flüssigkeit aufnimmt. Dazu gehören zum Beispiel Melone, Gurke und Beerenfrüchte.

 

Quelle:  www.bzfe.de / 19.06.18

Ernährungsberater - Traumjob mit Anspruch
 

Anerkannte Ernährungsberater sind qualifizierte Fachkräfte mit einer Ausbildung oder einem Studium. Ihr Beruf erfordert vielfältige Kenntnisse und Kompetenzen, denn sie beraten Menschen in Bezug auf ihre Ernährung und ihre Gesundheit.

Die anspruchsvolle Qualifizierung durch eine Ausbildung oder ein Studium in Kombination mit einem Zertifikat bürgt für die hohe Qualität der Beratungsleistung. Eine qualifizierte Ernährungsberatung kann nicht von kurzfristig geschulten Menschen übernommen werden.

Die Berufsbezeichnung „Ernährungsberater“ ist rechtlich nicht geschützt. Dadurch ist es für Verbraucher einerseits schwierig, seriöse von unseriösen Angeboten zu unterscheiden. Andererseits stehen Interessierte, die den Beruf des Ernährungsberaters ergreifen wollen, vor einer Fülle von teilweise zweifelhaften Bildungsangeboten.

Drei Varianten zum Ernährungsberater/DGE

In Deutschland gibt es nur wenige anerkannte Zertifikate. Die DGE bietet mit dem Zertifikatslehrgang „Ernährungsberaterin/DGE, Ernährungsberater/DGE“ eine solche Qualifizierung in drei Varianten an. Kompakt oder berufsbegleitend mit je 215 Unterrichtseinheiten ist der Lehrgang auch für Berufsanfänger geeignet. In der intensiven Form, mit 56 Unterrichtseinheiten in der Präsenzphase, ist er für Berufserfahrene eine ideale Qualifikation. „Ernährungsberater/DGE“ bilden sich kontinuierlich fort und weisen dies regelmäßig nach. Dies ist eine Voraussetzung, damit das Zertifikat seine Gültigkeit behält.

Damit Klienten eine Bezuschussung ihrer gesetzlichen Krankenkasse erhalten können, muss der Ernährungsberater über ein anerkanntes Zertifikat verfügen. Nur wer den Beruf Diätassistent erlernt hat oder erfolgreich Oecotrophologie, Ernährungswissenschaft und fachverwandte Studiengänge mit Bachelor- oder Masterabschluss studiert hat, bietet diese Voraussetzung.

Berufsfeld Ernährungsberatung

Ernährungsberater leiten sowohl individuell als auch in Kursen zu allen Ernährungsthemen oder auch zu einer Gewichtsreduktion kompetent an. So beraten sie z. B. bei der Ernährung in der Schwangerschaft, im Säuglings- und Kindesalter oder im Seniorenalter. Eine qualifizierte Ernährungsberatung ist wissenschaftlich fundiert und auf die Interessen, den Gesundheitszustand sowie die individuellen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten.

Ernährungsberater können auch im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung tätig werden. Für Firmen, die sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter engagieren möchten, sind sie qualifizierte Ansprechpartner. Darüber hinaus sind sie befähigt, Fachvorträge und Seminare zu halten bzw. Workshops für Verbraucher oder Multiplikatoren zu Themen der Ernährung durchzuführen. Ernährungsberater informieren neutral und unabhängig.

Quelle: DGE / 17.05.18

Glutenfreie Produkte für Gesunde unnötig

 

Der Umsatz mit glutenfreien Lebensmitteln steigt seit Jahren. Viele Menschen meinen, sich damit gesünder zu ernähren. Ohne nachgewiesene Unverträglichkeit bieten die Produkte aber keinen Vorteil. Die VERBRAUCHER INITIATIVE rät, bei Beschwerden zum Arzt zu gehen und Lebensmittel nicht auf eigene Faust vom Speiseplan zu streichen.

„Lebensmittel ohne Gluten sind eine echte Hilfe für Personen, bei denen eine Glutenunverträglichkeit, auch Zöliakie genannt, diagnostiziert wurde. Sie müssen lebenslang glutenfrei essen, d. h. auf heimische Getreidesorten wie Weizen, Gerste oder Roggen und daraus hergestellte Produkte verzichten“, erklärt Alexandra Borchard-Becker, Ernährungswissenschaftlerin bei der VERBRAUCHER INITIATIVE.

Glutenfreie Brote, Nudeln, Müslis, Backmischungen, Gebäck und andere Getreideprodukte ermöglichen es Zöliakiepatienten, abwechslungsreicher zu essen. Neben dem Aufdruck „glutenfrei“ sind sie an dem Zeichen „Durchgestrichene Ähre“ der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft zu erkennen. Außerdem müssen glutenhaltige Getreide in der Zutatenliste oder im Zutatenverzeichnis angegeben werden. Werden Lebensmittel ausgelobt, die ohnehin kein Gluten enthalten, wie Schnitt- oder Hartkäse, verunsichert der Hinweis „glutenfrei“ mehr als dass er nutzt.

Der Trend, bei wiederkehrenden Magen-Darm-Beschwerden glutenhaltige Getreidesorten auf Verdacht wegzulassen und glutenfreie Lebensmittel zu bevorzugen, greift um sich. Das geht zulasten des Haushaltsbudgets, denn die Produkte sind um einiges teurer als herkömmliche Lebensmittel. Und es kann zu einer unzureichenden Versorgung mit wichtigen Nährstoffen kommen, wenn die Ernährung nicht ausgewogen ist.

„Lassen Sie die Ursache für anhaltend starke Durchfälle, Bauchschmerzen und Blähungen abklären. Stellt der Arzt eine Zöliakie oder eine Weizensensitivität fest, kann eine Ernährungsfachkraft dabei helfen, eine geeignete Ernährung zusammenzustellen“, empfiehlt Borchard-Becker. Die Weizensensitivität äußert sich ähnlich wie die Zöliakie. Vermutlich sind aber andere Auslöser beteiligt und sie verläuft nicht so schwer. Gluten muss meistens nicht so strikt gemieden werden.

Abzugrenzen sind Zöliakie und Weizensensitivität von der Weizenallergie, die zu den Lebensmittelallergien zählt. 

Quelle: VERBRAUCHER INITIATIVE / 17.05.18

Von Joghurt bis Orangensaft:
Eltern unterschätzen häufig den Zuckergehalt

 

In den ersten Lebensjahren treffen in der Regel die Eltern die Ernährungsentscheidungen für ihre Kinder. Eine große Schwierigkeit ist nach einer Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung die Beurteilung des Zuckergehalts von Lebensmitteln. Häufig wird er unterschätzt, was das Übergewichtsrisiko der Jungen und Mädchen ansteigen lässt.

An der Untersuchung nahmen 305 Eltern mit ihren Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren teil. Die Wissenschaftler prüften, wie gut Eltern den Zuckergehalt (gemessen in Zuckerwürfeln) verschiedener Lebensmittel schätzen konnten. Im Fokus standen Orangensaft, Cola, PizzaJoghurt, Müsliriegel und Ketchup.

Anschließend setzten sie die Ergebnisse mit dem Körpermassenindex (BMI) der Kinder in Zusammenhang. Der BMI gibt das Verhältnis des Gewichts (in kg) zur Körpergröße (in Meter zum Quadrat) an. Bei Kindern verändert sich der normale Körperfettanteil ständig, je nach Alter und Geschlecht. Anhand von Normwertkurven lässt sich ablesen, wie das Gewicht einzuordnen ist.

Über 70 Prozent der Eltern schätzten den Zuckergehalt der Nahrungsmittel zu niedrig ein. Bei Joghurt lag die durchschnittliche Differenz zum realen Wert sogar bei sieben Zuckerwürfeln. Das hat Folgen: Eltern, die bei Lebensmitteln einen geringeren Zuckergehalt vermuteten, hatten häufiger übergewichtige Kinder. Besonders schwer fällt offenbar die Einordnung von Lebensmitteln mit einem „gesunden“ Image wie Joghurt (94 %) und Orangensaft (84 %). Bei Müsliriegeln und Ketchup gaben die Eltern dagegen einen höheren Zuckergehalt an (66 bzw. 47 %).

Allerdings müssen die Ergebnisse noch in weiteren Studien untermauert werden. Auch die Hintergründe sind noch nicht abschließend geklärt, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt „International Journal of Obesity“. Vermutlich werde der Konsum der Lebensmittel nicht ausreichend kontrolliert, wenn der Zuckergehalt unterschätzt wird.

Nach einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation sollte der Zuckerkonsum nicht mehr als zehn Prozent der täglichen Energiezufuhr ausmachen. In Deutschland ist die verzehrte Menge fast doppelt so hoch. Die Wissenschaftler plädieren für eine transparente und verständliche Kennzeichnung, damit die Eltern den Zuckergehalt von Lebensmitteln besser beurteilen können.

Quelle: www.bzfe.de / 17.05.18

PORTIONSANGABEN FÜR LEBENSMITTEL
OFT UNSINNIG UND VERWIRREND

 

Verbraucherzentralen fordern realistische Portionsgrößen als Einkaufshilfe.

Die freiwillige Kennzeichnung von Portionsangaben auf Lebensmittelverpackungen ist oft unsinnig und verwirrend. Das zeigt ein aktueller Marktcheck der Verbraucherzentralen. Die Verbraucherschützer haben bundesweit 211 Lebensmittel aus acht Produktgruppen überprüft. Teilweise rechnen die Hersteller mit Miniportionen ihre zucker- und fettreichen Produkte „gesund“. Anbieter und Gesetzgeber müssen nachbessern, damit Portionsangaben auf dem Etikett zu einer leicht verständlichen Einkaufshilfe werden, fordern die Verbraucherzentralen.

Willkür bei Süßwaren

Vor allem bei Süßwaren entsprechen die Portionsgrößen meist nicht der Realität. Fruchtgummischlangen oder Schokoladenriegel beispielsweise werden für die Portionsangabe willkürlich geteilt. „Wer isst nur ein Drittel eines Schokoriegels oder zwei Drittel einer Fruchtgummischlange“, kritisiert Jutta Saum-weber, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern diese Praxis.

Unsinn bei Konserven

Unsinnige Portionsangaben haben die Verbraucherzentralen auch bei Konservendosen gefunden. – Auf einer Dosensuppe mit 390 Millilitern Inhalt ist eine Portionsgröße von 260 Millilitern angegeben. Und bei einer 250-Gramm-Dose mit Kidneybohnen besteht eine Portion aus 200 Gramm. In beiden Fällen bleiben wenig verbraucherfreundlich Reste übrig.

Verwirrung bei Keksen

Für Kekse nutzen die Hersteller völlig uneinheitliche Portionsgrößen: 15 verschiedene Angaben zwischen 5 und 44 Gramm ermittelten die Verbraucherzentralen im Marktcheck. „In dieser Form bieten Portionsangaben überhaupt keine Orientierung beim Einkauf“, findet Jutta Saumweber. „Dieser Wirrwarr muss ein Ende haben.“

Ampelkennzeichnung pro Portion ist keine Lösung

Namhafte Unternehmen der Lebensmittelindustrie haben kürzlich eine Ampelkennzeichnung pro Portion vorgeschlagen. Die Ergebnisse des Marktchecks der Verbraucherzentralen verdeutlichen, dass dies keine Lösung sein kann. Willkürlich festgelegte Portionsgrößen bergen die Gefahr, dass Verbraucher über die tatsächlich verzehrte Menge von Zucker, Fett oder Salz getäuscht werden.

Anbieter und Gesetzgeber müssen nachbessern

„Die derzeitige freiwillige Angabe von Portionsgrößen mit den dazugehörigen Nährwerten ist meistens keine Einkaufshilfe für Verbraucher“, meint Jutta Saumweber. Die Verbraucherzentralen fordern die Hersteller auf, nur realistische Portionsgrößen wie einen Riegel, einen Becher oder eine Scheibe anzugeben. Darüber hinaus sollte der Gesetzgeber eine verständliche, farblich basierte Nährwertkennzeichnung auf der Basis von einheitlichen Werten wie 100 Gramm oder 100 Millilitern auf den Weg bringen. „Dafür geeignet ist zum Beispiel eine Nährwertampel auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackungen“, so Jutta Saumweber.

Quelle: Verbraucherzentrale Bayern e.V / 16.04.2018

GEPANSCHTE WURST ERHÄLT SILBERMEDAILLE DER DEUTSCHEN LANDWIRTSCHAFTS-GESELLSCHAFT

 

ZDF-Magazin „Frontal 21“: Wurst mit neun Prozent Fleischanteil ausgezeichnet. Foodwatch: „Blamage für DLG“.

 

Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat eine gepanschte Wurst aus Fleischabfällen mit dem silbernen DLG-Preis prämiert. Das berichtet das ZDF-Magazin „Frontal 21“ in seiner Ausgabe am Dienstag, 10. April 2018, 21.00 Uhr. Die Geflügelwurst bestand nur zu neun Prozent aus Fleisch, zu
27 Prozent aus Wasser und zu 46 Prozent aus so genanntem Separatorenfleisch, das sind Abfälle aus der Fleischproduktion. Der vom Knochen abgepresste Brei gilt laut Lebensmittelrecht nicht als Fleisch und muss gekennzeichnet werden. Außerdem war der Wurst ein handelsübliches Pulver aus Schlachtblutplasma beigemengt, das eine hohe Wasserzugabe kaschiert. Die Zutaten wurden gegenüber der DLG verschwiegen.

Ein DLG-Sprecher betonte, dass der Lebensmittelhersteller die Verantwortung für seine Produkte trage. Separatorenfleisch sei bei der DLG-Qualitätsprüfung von vorneherein ausgeschlossen. Warum die gepanschte Wurst nicht auffiel, sondern mit Silber prämiert wurde, konnte die DLG nicht erklären. Die DLG ist nach eigenen Angaben die führende Organisation der Land-, Agrar- und Lebensmittelwirtschaft. Sie zeichnet jährlich Lebensmittel in Gold, Silber und Bronze aus. Alle ausgezeichneten Produkte müssen Labortests sowie Zubereitungs-, Verpackungs- und Kennzeichnungsprüfungen bestehen.

„Wenn man so ein Machwerk auszeichnet, dann stellt sich schon die Frage, wie vertrauenswürdig ist dieser Preis“, kommentierte Johannes Fechner, Sprecher für Verbraucherschutz der SPD-Bundestagsfraktion, die Wurstprämierung. Die DLG verlasse sich offenbar auf die Herstellerangaben, kritisierte Fechner. „Das ist eine Blamage für die DLG“, urteilte Luise Molling von Foodwatch. Die Verbraucherschutzorganisation vermutet, dass in vielen Fleischwaren billiges Separatorenfleisch verarbeitet wird, ohne es zu deklarieren.

Diese Befürchtung teilt der verbraucherschutzpolitische Sprecher der CSU im Bundestag, Volker Ullrich: „Ich gehe davon aus, dass die meisten Betriebe nicht nennen wollen, wo Separatorenfleisch drin ist.“ Ullrich forderte gegenüber „Frontal 21“: „Der Verbraucher muss klar und deutlich erkennen können, was denn tatsächlich in der Wurst ist.“ Dafür reiche das DLG-Siegel nicht aus. „Wir brauchen andere und bessere Siegel.“

Nach offiziellen Angaben werden in Deutschland rund 70.000 Tonnen Separatorenfleisch pro Jahr verarbeitet. „Frontal 21“ hat alle verarbeitenden Betriebe angefragt. Kein Unternehmen wollte offenlegen, in welchen Produkten der billige Fleischbrei landet. Die gepanschte, aber mit Silber prämierte Geflügelwurst hatte aufgrund des hohen Wasseranteils und des billigen Separatorenfleisches einen Materialwert von lediglich 59 Cent pro Kilo. Im Supermarkt könnte sie aber für mehr als sieben Euro über die Theke gehen, sagen Fachleute. „Frontal 21“ hat die Herstellung der Wurst in einer Reportage begleitet.

Quelle: ZDF, übermittelt durch news aktuell  / 10.04.2018

SO SCHMECKT SPARGEL NOCH BESSER

 

Spargelfreunde und Weinliebhaber freuen sich. Denn die Saison für das edelste unserer Gemüse steht vor der Tür. Frischer Spargel verspricht Genuss ohne Reue, denn ein Pfund der edlen Stangen enthält gekocht gerade mal 65 kcal.

Ist das der Grund, warum Spargel bei uns so beliebt und begehrt ist? Oder liegt es ganz einfach nur am Geschmack? Am liebsten genießen wir Spargel übrigens mit Schinken, Kartoffeln, Sauce Hollandaise und einem guten Wein.

Kellermeister Martin Hafner empfiehlt zum königlichen Gemüse den Grauen Burgunder der Marke Deutsches Weintor. Insgesamt sechs Mal kürte bereits die Fachzeitschrift Weinwirtschaft den Grauen Burgunder aus der Erfolgsserie „Exklusiv trocken“ der Marke Deutsches Weintor zum „Deutschen Weißwein des Jahres im Lebensmitteleinzelhandel“.

Ein gehaltvoller, würziger Wein mit voller Frucht und geschmeidig-cremiger Note. Sein Bukett erinnert an süße Honigmelonen. Der samtige und charmante Pfälzer passt besonders gut zu Spargelgerichten aber auch zu Kalbfleisch, Nudelgerichten, herzhaftem Gemüse oder kräftigen Fischgerichten.

Fakt ist, die Anbaufläche von Spargel wächst von Jahr zu Jahr und kein Gemüse wird in Deutschland auf einer größeren Anbaufläche angebaut. Wer Wert auf allerhöchste Qualität legt, sollte die leckeren Stangen am besten beim nächsten Spargelbauern holen. Denn bei dem edelsten aller Gemüse zählt nichts mehr als Frische.

 

Der richtige Wein zum Spargel

 

Kellermeister Martin Hafner von der Marke Deutsches Weintor empfiehlt zu Spargelgerichten einen trockenen weißen Burgunder. Der Weiße Burgunder von Deutsches Weintor ist ein ausdrucksvoller, weicher Wein mit pikanter Fruchtsüße und feinherbem Nachhall. Sein feines, elegantes Bukett hat eine leicht nussige Note. Er passt besonders gut zu Spargel und mildem Frischkäse sowie zu leichten Geflügelgerichten, Frikassee und feinem Fisch.

 

Quelle: Wirths PR / 10.04.2018

Zu gut für die Tonne! stellt die besten Rezepte für die kreative Resteküche vor. Mit Rezepten von Sarah Wiener, Tim Mälzer, Daniel Brühl und vielen anderen Kochpaten. Die App ist ein kostenfreies Angebot des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). 

Die App wurde nominiert für den Bundespreis Ecodesign 2014 und den Digital Communication Award 2013. 

 

https://itunes.apple.com/de/app/zu-gut-f%C3%BCr-die-tonne/id572706106?mt=8

 

 

Rette Essen mit der Too Good To Go App – der weltweiten Nummer 1 gegen Lebensmittelverschwendung. So bekommst du leckeres Essen bei dir in der Nähe für nur 3€ - Essen, das andernfalls entsorgt werden muss.

 

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.app.tgtg&hl=de

 

 

Don`t let good food go bad! Rette mit foodsharing - foodsharing ist eine 2012 entstandene Initiative gegen die Lebensmittelverschwendung, welche Lebensmittel "rettet", die man ansonsten wegwerfen würde.

 

https://foodsharing.de/?page=content&sub=joininfo

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